Als Kramaric 2016 nach Hoffenheim kam, stand der Verein vor dem Abstieg
Für Kramaric markierte die erneute Unterschrift im Kraichgau eine Grundsatzentscheidung. Es war wohl der letzte große Vertrag des 30-Jährigen, der in den vergangenen Jahren immer wieder die Aufmerksamkeit internationaler Topclubs auf sich gezogen hatte. Auch dem FC Bayern wurde Interesse nachgesagt, mehrfach sogar. Kramaric lehnte jedes Mal ab. „Hoffenheim bedeutet alles für mich. Der Club hat mir so viel gegeben, ich liebe diesen Verein“, sagte der Vizeweltmeister von 2018. Mit 86 Toren ist er längst der erfolgreichste Bundesliga-Torjäger seines Vereins, im Januar überflügelte er zudem Ivica Olic als treffsicherster Kroate der Bundesliga-Geschichte.
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Kramaric hat im Kraichgau auch ganz andere Zeiten erlebt und mit Hoffenheim tief in den Abgrund geschaut. Als er im Januar 2016 zur TSG gewechselt war, hing die mit mageren 13 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz fest. Auch für Kramaric lief es seinerzeit nicht: Er hatte sich in England bei Leicester City nicht durchsetzen können, die EM-Teilnahme mit Kroatien im Sommer war in akuter Gefahr. Er brauchte Spielpraxis – und Hoffenheim seine Tore. Unter der Regie des Neutrainers Julian Nagelsmann, der im Februar Huub Stevens abgelöst hatte, gelang auch dank fünf Kramaric-Toren die Aufholjagd und der Klassenverbleib.
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Von diesen unteren Tabellenregionen sind sie bei der TSG heute meilenweit entfernt. Mit 13 von zuletzt 15 möglichen Punkten stellen die Hoffenheimer so etwas wie das Team der Stunde und bleiben mittendrin im Rennen um die Champions-League-Plätze. Da spielten sie schon einmal, im Herbst 2018 ging es in der Gruppenphase unter anderem gegen Manchester City. Die Lust auf eine zweite Saison in der Königsklasse scheint nach dem Punktgewinn gegen die Bayern größer denn je. Ganz bestimmt auch bei Andrej Kramaric.