Für sauberes Wasser muss die Gemeinde investieren, fordert die SPD – Es gibt gar kein Problem, sagt das Bürgerforum Hummeltal: „Geld in die Hand nehmen“

Der Schulstandort Hummetal ist alles andere als sicher, das Trinkwasser nicht immer sauber. Im Gespräch mit dem Kurier sagen die Spitzenkandidaten der Listen, die keinen Bürgermeisterkandidaten stellen, wie sie die Probleme lösen wollen.

 
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Dorferneuerung

Die Dorferneuerung in den Außenorten ist in vollem Gange. Was wird Ihrer Meinung nach das neue Schmuckstück der Gemeinde und was ist danach noch zu tun?

Helmut Distler (SPD): Meiner Meinung nach sind alte Ortsteile nach der Sanierung jeweils Schmuckstücke für sich. Jeder Ort hat seinen eigenen Charakter. Danach müssen diese Ortsteile von der Gemeinde und den Bürgern gehegt und gepflegt werden. Die Gemeinde sollte sich im Internet entsprechend präsentieren.

Ulrike Kilias (Bürgerforum): In mehreren Gemeindeteilen sind Dorferneuerungen geplant oder werden gerade durchgeführt. Von einem einzigen Schmuckstück kann man nicht sprechen, da alle Ortsteile durch die Maßnahmen ihren eigenen Charme bewahren.

Schule

Wie wollen Sie es schaffen, den Schulstandort Hummeltal dauerhaft zu sichern?

Distler: Schulen sind nur zu erhalten, wenn es genug Kinder gibt. In unserer Gemeinde können wir versuchen, durch Ausweisung von günstigem Baugelände, junge Familien anzusiedeln und hoffen, dass der Nachwuchs wieder die Klassenzimmer füllt.

Kilias: Die Schule bietet interessante Angebote, wie die Bienenschule, und die Ausbildung zu Streitschlichtern, aber auch Kontakte zu regionalen Ausbildungsbetrieben. Um Hummeltal für den Zuzug junger Familien attraktiv zu machen, müssen neben dem Ganztagesangebot noch gesicherte Krippenplätze und eine Ferienbetreuung erreicht werden.

Trinkwasser

Mistelgau versorgt Hummeltal mit Wasser. Immer wieder kommt es 
aber zu Verunreinigungen. Wie wollen sie dem Problem Herr werden?

Distler: Das Problem ist nur durch kompromisslose Sanierung von Altanlagen sowie permanente technische und biologische Überwachung der Trinkwasseranlagen in den Griff zu bekommen. Hier muss Geld in die Hand genommen werden.

Kilias: Von Problemen mit dem Wasser aus Mistelgau ist mir nichts bekannt. Wir haben hier in Hummeltal sehr gutes Wasser, ich selbst trinke seit Jahren täglich unser Leitungswasser.

Altenheim

Wie finden Sie persönlich die Nutzungsänderung des Altenheimes St. Florian – von stationärer Pflege zu Betreutem Wohnen?

Distler: Auch schwere Pflegefälle werden selbstverständlich voll versorgt. Es hat sich hier, was die Pflege betrifft, nichts geändert. Die Nutzungsänderung hat den Vorteil, je nach Gesundheitszustand, gewisse Teile des Pflegeprogrammes herausnehmen zu können und dadurch einen finanziellen Vorteil zu haben. Für die Gemeinde hat das Pflegesystem meiner Meinung nach einen sehr hohen Stellenwert.

Kilias: Die Errichtung des Altenheims hatte ich sehr begrüßt, im Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung. Mit der Nutzungsänderung bin ich nicht einverstanden, da die Gemeinde wohl unter Vorspiegelung falscher Vorgaben getäuscht wurde. Für schwer Pflegebedürftige und Demenzkranke wird es kaum mehr bezahlbar sein, da viele Leistungen jetzt einzeln teuer zugekauft werden müssen.

Treffpunkt

Mit dem Ende der Gaststätte 
Leykauf ist ein ambitioniertes 
Projekt gescheitert. Der Jugend fehlt ein Tanzsaal. Wo soll die Dorfgemeinschaft künftig feiern?

Distler: Nach meiner Ansicht sucht sich die Hummeltaler Jugend ihre Tanzorte in Trockau, Himmelkron oder Bayreuth. Die Dorfgemeinschaft trifft sich beim Dorfabend und Fasching in der Turnhalle der Schule. Weiterhin werden Veranstaltungen im Sportheim, Feuerwehrhaus und in der Gaststätte Seemansruh’ abgehalten. Eine Pizzeria gibt es auch noch.

Kilias: Viele Hummeltaler gehen in die Brauereien, die in der näheren Umgebung liegen, so auch nach Weiglathal. Um zu feiern haben wir Räume in der Seemannsruh’ oder in der Schule. Für die Kerwa können Zelte aufgestellt werden.

Windkraft

Hummeltal beteiligt sich am gemeinsamen Kommunalunternehmen und baut zwei Windkrafträder. Mit welchem Slogan werben Sie in der Bevölkerung für das Projekt?

Distler: Windkraft – sauberer Strom für alle!

Kilias: Wertschöpfung für die Region.

Die Fragen stelle Thorsten Gütling

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