Fünf-Euro-Business Für einen Tag Unternehmer sein

Die nachhaltige Vielfalt der Stadt Bayreuth lässt sich mit einem Quartett erforschen: Spielerische Anreize für ein höheres ökologisches Bewusstsein will das Start-up Grüne Neune schaffen. Foto: Moritz Henze

Mit wenig Geld ein neues Unternehmen aufbauen: Wie das geht, können Studenten schon ein Mal im Fünf-Euro-Wettbewerb ausprobieren. Auch in diesem Jahr ist die Universität Bayreuth dabei.

 
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Bayreuth - Ein Anti-Kater-Getränk, eine digitale Baumarktnavigation oder eine App gegen häusliche Gewalt: Es ist immer wieder bemerkenswert, mit welchen kreativen Ideen sich junge Männer und Frauen beim Fünf-Euro-Business-Wettbewerb beteiligen. Der Abschluss in virtueller Form mit Prämierung der Sieger ist an diesem Donnerstag, 11. Februar, von 18 bis 20 Uhr.

Unterstützt wird der studentische Gründungswettbewerb von drei Partnern: dem Träger „Wirtschaft im Dialog“ im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft, dem Betriebswissenschaftlichen Forschungszentrum für Fragen der mittelständischen Wirtschaft an der Universität Bayreuth (BF/M) und dem Lehrstuhl BWL IV unter der Leitung von Prof. Rodrigo Isidor.

In die Lehre eingebettet

Das Prinzip: Ein symbolisches Startkapital von fünf Euro, eine erfolgversprechende Geschäftsidee, acht Wochen Unternehmensphase. Zum Schluss präsentieren die Studententeams ihre Ideen vor einer fachkundigen Jury, die letztlich den Sieger kürt. An die drei Erstplatzierten wird ein Preisgeld von insgesamt 1800 Euro ausbezahlt. „Der Wettbewerb wurde in eine Lehrveranstaltung an der Uni eingebettet“, sagt Nicholas Derra, Wissenschaflicher Mitarbeiter am BF/M. Alle neun Teams hatten erfahrene Wirtschaftspaten an ihrer Seite. Als Mentoren standen ihnen in diesem Jahr die Group XS Solutions, die HWK und die IHK für Oberfranken, IF. Digital, Jobtrüffel GbR, Neuro Forge, Paule Porter Cinematography und TMT zur Seite.

Teilnehmerzahl verdoppelt

Seit die Universität das Thema Gründung nachdrücklicher verfolgt, die Lehre und die Unternehmenspraxis enger verzahnt werden, steige das Interesse auf studentischer Seite. „Wir haben diesmal doppelt so viele Teams als noch vor zwei Jahren“, sagt Derra im Gespräch mit dem Kurier. Der Fünf-Euro-Business-Wettbewerb wird auch in Zukunft im Wintersemester stattfinden und nicht mehr wie früher im Sommersemester.

Digitales Angebot dieses Jahr

Bayernweit wird das Fünf-Euro-Business vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft an zehn Hochschulen organisiert. Die Corona-Situation beeinflusste in diesem Jahr die Vorbereitungen für den Wettbewerb stark. Denn das Lehrangebot für Studenten erfolgt allein via Internet. Die Bayreuther „Unternehmer auf Zeit“ nahmen somit an einer digitalen Ausgabe des Praxiswettbewerbs Existenzgründung teil.

Hilfe gegen häusliche Gewalt

26 Studierende entwickelten Geschäftsideen, die auf unterschiedliche Bereiche des gesellschaftlichen Lebens abzielen. So entwickelte die Shero GbR eine Webanwendung für Frauen und Mädchen, die wegen Kontaktverboten und Homeoffice in der Pandemie häuslicher Gewalt ausgesetzt sind. Die App von Ngoc Anh Dang Le, Melanie Litwin und Till Mirus (Wirtschaftspate: Tobias Hertkorn) soll eine sichere Möglichkeit der Kontaktaufnahme sein und eine Alternative zu herkömmlichen Angeboten sowie Aufklärung und Information bieten.

Nachhaltigkeit hoch im Kurs

Eine nachhaltige Reiseplattform mit Eco-Score, die Greenaway GbR, entwickelten Jan Vogel und Joshua Fenster mit Wirtschaftspaten Markus Spona. Helena Müller, Isabella Baier und Nikolaj Penava von Spoe-Go wollen ältere Menschen zu mehr Bewegung motivieren. Spielerisch Anreize für eine nachhaltige kommunale Stadtentwicklung in Bayreuth setzen, das wollen Theresa Mertens, Jonathan Born und Moritz Henze von Grüne Neune.

Weitere Gründungsideen drehen sich um den Immobilienmarkt (Equal Equity), kundenfreundliche Baumärkte (Digi Maps), digitale Postkarten (Post’n go), nachhaltiger Zitrustee (Citrus Planet) und Club-Getränke (Team 9).

Die Jury: Marcel Auermann, Gesamt-Chefredakteur, Verlagsgruppe Hof/Coburg/Suhl/Bayreuth,

Prof. Dr. Rodrigo Isidor, Professor am Lehrstuhl BWL IV, Kerstin Rank, geschäftsführende Gesellschafterin, B2L, Karl-Eugen Scheumann, Geschäftsführer Unternehmenskooperation süddeutsche Möbelhersteller, Kathrin Succow, Inhaberin und Geschäftsführerin der Succow Stiftung.

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