LAUTERBACH und SCHEER: Die beiden Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach (56) und Nina Scheer (47) gehören zum linken Flügel der SPD und sprechen sich offen für ein Ende der großen Koalition aus. Der Gesundheitspolitiker und die Umweltexpertin haben einem "Spiegel"-Bericht zufolge inzwischen auch die nötige Unterstützung aus der Partei für eine offizielle Bewerbung.
LANGE und AHRENS: Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (42) tritt zusammen mit dem Oberbürgermeister von Bautzen, Alexander Ahrens (53), an. Sie hatte bereits 2018 für den Parteivorsitz kandidiert, aber gegen Andrea Nahles verloren. Ahrens spricht sich für ein Ende der großen Koalition aus. Auch ihre Kandidatur ist noch nicht offiziell.
MAIER: Der Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums, Robert Maier (39), ist Start-up-Unternehmer aus Berlin. Politische Schwerpunkte sieht er in der Sicherheits- und Migrationspolitik. Als einer von bisher nur zwei Kandidaten will er alleine antreten - die nötige Unterstützung fehlt ihm allerdings noch.
WALLOW: Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans Wallow (79) ist der zweite Einzelkandidat. Er war in den 80er und 90er Jahren Mitglied der SPD-Bundestagsfraktion und ist aktuell im Landesverband Rheinland-Pfalz aktiv. Der Verband will die Kandidatur aber nicht unterstützen. Wallow kündigte an, notfalls werde er sich auf die Rechtsordnung der Partei berufen und trotzdem kandidieren.
WER SONDIERT: Vizekanzler Olaf Scholz (61) hat nach anfänglichem Zögern nun doch seine Kandidatur angeboten - und sucht seit ein paar Tagen nach einer Partnerin für eine Doppelspitze. Zuvor hatte er immer betont, das Amt des Parteivorsitzenden lasse sich nicht mit dem des Finanzministers vereinbaren. Generalsekretär Lars Klingbeil (41) hat sich eine Kandidatur bisher bewusst offen gelassen.
WER NICHT WILL: Familienministerin Franziska Giffey (41) galt lange als Hoffnungsträgerin - sagte aber ab, wohl vor allem, weil ihre Doktorarbeit wegen eines Plagiatsverdachts geprüft wird. Auch die drei Interimsvorsitzenden, Thorsten Schäfer-Gümbel (49), Manuela Schwesig (45) und Malu Dreyer (58) haben eine Kandidatur bisher ausgeschlossen. Ebenfalls negativ - aber weniger eindeutig - äußerten sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (60) und Arbeitsminister Hubertus Heil (46).