Fuchsräude tritt wieder vermehrt auf

Von Sophia Schwabe
In der Region sind einige Fälle von Fuchsräude aufgetreten. Jäger, Wildtierstationen und Tierärzte wissen Rat. Foto: Archiv Foto: red

Dünnes Fell, Entzündungen und aufgebissene, schuppige Haut. Ein an Fuchsräude erkranktes Tier ist ein trauriges und erschreckendes Erscheinungsbild. Diese hoch ansteckende, parasitäre Krankheit tritt in jüngster Zeit wieder vermehrt in den Wäldern auf. Für Hundehalter ist Vorsicht geboten.

 
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In den Jagdrevieren Goldkronach, in den Rotmainauen von Bayreuth bis Neudrossenfeld und in den Revieren Brücklein, Waldau und Pechgraben sind in in den vergangenen Wochen einige mit Räude befallene Füchse gefunden worden. Meldepflichtig ist die Fuchsräude allerdings nicht.

Milben übertragen die Krankheit

Übertragen wird die Räude durch sogenannte Grabmilben, welche sich von Zell- und Gewebeflüssigkeit ernähren. Diese können ohne ein Wirtstier bei Kälte und Feuchtigkeit länger überleben. Daher treten sie womöglich nach dem Winter vermehrt auf.  Ein befallener Fuchs verliert sein Fell und die Haut wird schuppig und rissig. Bissverletzungen und aufgekratzte Stellen, sind bei einem fortgeschrittenen Krankheitsverlauf deutlich sichtbar.

Wildtierstationen, Jagdpächter oder Tierärzte helfen

Sabine Witt, Inhaberin der Wildstation Stadtsteinach, kennt den Verlauf der Krankheit und die Behandlungsmethoden. „Wenn man im Wald einem räudigen Fuchs begegnet, sollte man sich direkt mit einer Wildtierstation in Verbindung setzen. Diese informiert den Jagdpächter des Reviers und ebenso einen Tierarzt, von dem sie die Medikamente bekommen“, erklärt Witt. Außerdem sei zu unterscheiden zwischen einem leichten Befall, bei dem nur eine Kautablette verabreicht wird, und schwerem Befall, bei dem das Tier fachkundig eingefangen werden muss.

Fuchsräude taucht in Wellenbewegungen auf

Adolf Reinel, Vorsitzender des Jägervereines Bayreuth, weiß, dass Fuchsräude eine ernste Angelegenheit ist. „Eigentlich tritt die Krankheit in Wellenbewegungen auf. 2009 waren beispielsweise viele Tiere erkrankt. Dieses Jahr scheint es leider auch wieder viele Fälle zu geben.“ Die Krankheit sei hoch übertragbar. Nicht nur Hunde, Hasen und Katzen könnten sich anstecken, sondern unter Umständen auch der Mensch. Jedoch sei der Befall beim Menschen eher harmlos und  ungefährlicher als bei Vierbeinern. „Bei frei laufenden Hunden besteht sicherlich Gefahr, dass diese sich mit dem Parasiten anstecken können“, sagt Reinel. Sollte sich ein Hund angesteckt haben, ist ein erstes Zeichen ein häufiges Kratzen, ausgelöst durch starken Juckreiz. Eine frühzeitige Meldung beim Tierarzt ist dann auf jeden Fall ratsam.

Angesteckte Hunde gut behandelbar

Allerdings beruhigen sowohl Sabine Witt als auch Adolf Reinel: „Wenn sie ihren Hund angeleint lassen und auf dem Weg bleiben, gibt es keinen Grund zur Panik. Die Ansteckung ist in diesem Fall unwahrscheinlich.“ Außerdem ist die Fuchsräude bei Füchsen und Hunden gut behandelbar. Solange man nicht zu lange wartet.

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