Friedrich erneut mit provokantem Tweet

Von Kerstin Fritzsche
Hans-Peter Friedrich beim Politischen Aschermittwoch in Bayreuth 2015. Archivfoto: Andreas Harbach Foto: red

Ex-Minister Hans-Peter Friedrich, oberfränkischer CSU-Bezirksvorsitzender und stellvertretender CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, ist erneut auf Twitter verbal ausgeglitten. Dieses Mal ging es um den politischen Rechts-Links-Streit mit der SPD.

 
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Hans-Peter Friedrich ist immer für einen Ausrutscher gut. Live auf der Kreuzer Kerwa in Bayreuth im vergangenen Jahr warf er der Bundesregierung unter anderem eine „beispiellose Fehlentscheidung“ vor und erging sich noch in anderen Stammtisch-Thesen zur Flüchtlingspolitik und zur Zukunft Europas.

Im September 2015 sagte er in einem Interview "Wir dürfen nicht warten, bis ISIS in München oder in Bayreuth den Ersten geköpft hat." und stellte damit alle Flüchtlinge unter IS-Generalverdacht.

"Linkes Pack"

Am Samstagabend sorgte ein Tweet von Friedrich für Aufregung. Er hatte einen Bericht von RP Online zitiert, in dem Sigmar Gabriel seinen Stinkefinger gegenüber Neo-Nazis vor zwei Wochen verteidigte und schrieb dazu: "Ich kann ihn verstehen. Mir geht es bei dem ganzen linken Pack genauso."

 

 

Interessant liest sich der Tweet vor allem vor dem Hintergrund, dass die CSU-Zeitschrift "Bayernkurier" vor drei Tagen Tagen einen Artikel online veröffentlichte, der SPD-Bundesjustizminister Heiko Maas kritisierte, der nach einem Konzert in Anklam gegen Rechts der Band "Feine Sahne Fischfilet" auf Facebook gedankt hatte. Dies hatte ebenfalls für Aufregung gesorgt, weil die Band in den letzten vier Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet wurde und sich Experten darüber streiten, ob die Band-Mitglieder als linksextrem eingestuft werden müssen oder nicht. Regelmäßig ist die Band auch imVerfassungsschutzbericht aufgetaucht, dieses Jahr allerdings nicht mehr.

CSU und SPD befinden sich also mitten in einem Rechts-Links-Streit.

Auf Twitter schon öfters gepoltert

Auf dem Kurznachrichten-Dienst Twitter poltert Friedrich des öfteren drauflos. Zuletzt twitterte er gegen Merkel im März, mitten in der Flüchtlingsdebatte, die CDU und CSU ja nach wie vor trennt. "CDU und CSU lassen sich nicht spalten. Der Merkel-Flügel der CDU kann sich ja ins rot-grüne Team verabschieden.", schrieb er.

Interpretierte man den Tweet richtig, so hieß das, Friedrich legte der Kanzlerin den Partei-Wechsel nahe. Der Kurier wollte das damals genauer wissen und fragte: Haben Sie damit Angela Merkel zum Parteiübertritt aufgefordert? Auf Kurier-Anfrage hieß es aus dem Büro von Hans-Peter Friedrich, dieser sei auf dem Weg in den Osterurlaub und werde Fragen dazu nicht mehr beantworten.

Er löste damit aber bei den anderen Parteien eine herbe Diskussion aus. Merkel ist Friedrichs Lieblingsziel auf Twitter.

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