Einigen Ärger gab es im Vorjahr wegen der jahreszeitlich zu spät befüllten Wasserbecken zum Gießen. „Wir können das erst machen, wenn es keinen Bodenfrost mehr gibt.“ Ersatzweise war wenigstens das Becken bei der Trauerhalle per Wasserschlauch befüllt worden.
So sollte ein Einfrieren der im Erdreich verlegten Leitungen verhindert werden. Ein besonderes Anliegen ist Reichel auch die „nicht 100-prozentig“ funktionierende Mülltrennung. So landen immer wieder Kunststoffabfälle von Kränzen und Pflanzenverpackungen in den Grünbehältern für Bioabfälle. Sogar alte Batterien wurden dort schon hineingeworfen. „Das ist Sondermüll.“ Für die Planung der neuen Gräberfelder und der künftigen Gesamtanlage ist die Auerbacher Landschaftsarchitektin Ursula Barth zuständig.
Mehr als 20 Jahre keine Erhöhung
Die Sanierungsarbeiten auf dem Neuen Friedhof laufen je nach verfügbaren Haushaltsmitteln schon seit mehreren Jahren. Begleitet wurde Stefan Reichel bei seiner Frühjahrsinspektion auch von einem Vertreter des Kommunalen Prüfungsverbandes. Denn es geht schlicht ums Geld.
So unglaublich es klingen mag: Seit dem Jahr 2001 waren die Gebühren auf dem Neuen Friedhof nicht mehr erhöht worden. Rein haushaltsrechtlich sei die Kommune aber verpflichtet, für den Friedhof eine zumindest einigermaßen kostendeckende Kalkulation vorzulegen. Auf Anfrage erklärt Reichel: „Es ist nach dieser langen Zeit realitätsfern anzunehmen, dass die Gebühren noch lange auf dem bisherigen Niveau bleiben können.“ Für den Friedhofsexperten ist außerdem klar: „Je größer die Friedhofsanlage, desto höher die Gebühren.“ Deshalb sind die Grabkosten in Nürnberg um ein Vielfaches höher als in Pegnitz.
Und in Pegnitz wiederum höher als in der einen oder anderen Umlandgemeinde. Ihre eigene Wunschvorstellung zur Neugestaltung des Friedhofs haben die Mitglieder des Pegnitzer Begräbnisvereines.
Deshalb will sich dieser laut Vorsitzendem Reinhard Chwalka bei der bevorstehenden Hauptversammlung Mitte April von Reichel und der Landschaftsarchitektin über die heuer anstehenden Maßnahmen ins Bild setzen lassen. Riesengroßes, schon vor Jahren von Chwalka vorgetragenes Anliegen ist die Neugestaltung der Friedhofstoilette. „Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen der Toilette am Auerbacher Friedhof und dem Gegenstück in Pegnitz.“
Toiletten noch nicht barrierefrei
Die Toilettenanlage am Neuen Friedhof stamme noch „aus den 1950er Jahren“ und sei „nicht barrierefrei“. Er erinnerte daran, dass es sich bei Trauernden „häufig um ältere Herrschaften“ handele, die auf eine sichere WC-Anstalt angewiesen seien.
Noch ist unklar, inwieweit solche Wünsche kurzfristig erfüllt werden können. Immerhin kündigte Reichel ein noch heuer zu errichtendes Wasserbecken für die Gräber am „unteren Rand des Friedhofs an.“