Friedensnobelpreis geht nach Indien und Pakistan

 Foto: red

Der Friedensnobelpreis 2014 geht an den indischen Kinderrechtsaktivisten Kailash Satyarthi und die pakistanische Menschenrechtsaktivistin Malala Yousafzay.

 
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Das gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekannt.

Zu Malala Yousafzay:

Malala Yousafzai ist mit ihren 17 Jahren die jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten. Das Mädchen aus Pakistan setzt sich für Bildung für Mädchen ein. Weltbekannt ist sie, seit ihr die Taliban vor zwei Jahren bei einem Anschlag ins Gesicht schossen.

Malala lebt heute in Großbritannien. Ihr Ziel ist es, trotz aller Bedrohungen durch Extremisten nach Pakistan zurückzukehren. Sie will Politikerin werden, sagt sie. Ihr Vorbild ist die 2007 ermordete Ministerpräsidentin Benazir Bhutto.

Das Mädchen hatte schon im Alter von elf Jahren unter einem Pseudonym sie für den Sender BBC ein Tagebuch in Urdu geführt. Sie beschrieb das Leben in ihrer Heimat, dem Swat-Tal, unter der Herrschaft der Taliban. Deren radikal-islamische Lehre stellt Bildung für Frauen unter Strafe. Mit 15 waren sie und ihre Kampagne für Mädchen-Bildung in ganz Pakistan bekannt.

Die Extremisten überfielen ihren Schulbus am 9. Oktober 2012. „Wer ist Malala?“, soll einer der Angreifer gefragt haben. Dann schoss er dem Mädchen kaltblütig in den Kopf. Sie hatte Glück: Die Kugel war ihr quer durch den Schädel gedrungen, hatte aber nicht das Hirn verletzt. Im Gesicht sieht man noch Narben, das Gehör ist geschwächt. Doch Malala hat gekämpft - und tut dies weiterhin.

Zu Kailash Satyarthi:

Der 60-jährige Aktivist Kailash Satyarthi hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Kindern eine Kindheit zu geben. Er gründete die Organisation Bachpan Bachao Andolan (Bewegung zur Rettung der Kindheit) und rettete Tausende aus Sklaverei und Schuldknechtschaft. Allein in seiner Heimat Indien schuften offiziellen Zensusdaten zufolge 12,6 Millionen Kinder - sie müssen Müll sammeln, Steine schlagen, Obst an Marktständen verkaufen oder Tee servieren. Satyarthi wurde nach eigenen Angaben mehrfach wegen seiner Arbeit brutal körperlich angegriffen.

Jagland sagte, die beiden bekommen den Preis „für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und jungen Menschen und für das Recht aller Kinder auf Bildung“. In den armen Ländern der Welt seien 60 Prozent der Bevölkerung unter 25 Jahre alt. „Es ist eine Voraussetzung für eine friedliche weltweite Entwicklung, dass die Rechte von Kindern und jungen Menschen respektiert werden“, sagte Jagland.

dpa

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