Ruhe zahlt sich aus
Nach ausgeglichenem Beginn diktierte Zverev immer mehr die längeren Ballwechsel, trat dominant auf. Beim Stand von 3:3 nutzte er durch einen Vorhandfehler seines Gegners die Chance zum ersten Break. Der 23 Jahre alte Etcheverry erlief im Stile eines Sandplatzwühlers auch die unmöglichsten Bälle. Zverev bewahrte von der Grundlinie jedoch die Ruhe und sicherte sich mit überlegtem Angriffsspiel nach 52 Minuten den ersten Durchgang.
In den vorigen vier Spielen dieses Turniers hatte Etcheverry noch keinen Satz abgegeben. Auch weil sein Erstrundengegner früh aufgab, hatte er Kräfte sparen können und stand insgesamt mehr als anderthalb Stunden weniger als Zverev auf dem Platz.
Etcheverry bewies seine Frische, ließ sich von dem Rückschlag nicht beirren, kam besser ins Spiel. Nach einem zu lang geratenen Volleystop von Zverev schaffte der Weltranglisten-49. per Passierball sein erstes Break zum 4:2 und genoss den Jubel der Zuschauer.
Zverev wirkt kurz angeschlagen
Zverev nahm seinem Gegner zwar direkt wieder den Aufschlag ab, verpasste aber die anschließende Chance zum Ausgleich durch zwei Doppelfehler und einen verschlagenen Überkopfball. Dabei ging sogar der Vibrationsdämpfer aus dem Schläger verloren, Vater und Trainer Alexander Zverev senior kramte auf der Tribüne ein Ersatzexemplar hervor. Auch das half nicht: Wenig später war der Satz aber nach einer verschlagenen Rückhand weg - mit gesenktem Kopf trottete Zverev zur Bank.
Zverev wirkte kurz angeschlagen. Mit vier leichten Fehlern gab er direkt wieder das erste Aufschlagspiel zu null ab, und kämpfte sich aus dem Nichts doch wieder zurück. Fünf Spielgewinne in Serie bedeuteten eine 5:2-Führung - „Come on“ brüllte Zverev quer über den Platz in Richtung seiner Box und holte sich den Satz.
Im fünften Durchgang starteten beide Spieler konzentriert. Der Deutsche blieb konstant - und schaffte das entscheidende Break zum 4:3. Zwei Chancen des Gegners bei eigenem Aufschlag wehrte Zverev noch ab und durfte jubeln.