Freie Zimmer sind Mangelware Kurz vor Festspielen sind Hotels schon fast ausgelastet

Von Maximiliane Rüggeberg
 Foto: red

Noch acht Tage bis zu den Festspielen. Freie Zimmer werden in Bayreuth Mangelware. Einige Hotels sind bereits zu 90 Prozent ausgebucht. Selbst das Rheingold, das gerade saniert wurde und erst seit wenigen Wochen wieder geöffnet ist, hat Buchungen von Festspielgästen.

 
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Dank der Festspiele fallen 25 Prozent der Übernachtungen auf die Monate Juli und August, sagt die Bayreuth Marketing und Tourismus Gesellschaft (BMTG). Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2012. Da seien es 77.992 Übernachtungen gewesen, sagt Manuel Becher, Geschäftsführer der BMTG. „Knapp 20.000 davon sind Ausländer." Die Zahlen steigen, sagt Becher. 2010 waren es noch 69.981 Übernachtungen.

Beim "Ring" bleiben die Gäste länger

Den Andrang während der Festspielzeit bekommen die meisten Hotels bereits jetzt zu spüren. „Wir sind zu 90 Prozent ausgelastet", sagt Marlene Kessler, Direktorin des Arvena Kongress-Hotels. „Da dieses Jahr wieder der Ring gezeigt wird, bleiben die Leute auch länger." In ringfreien Jahren reisen die Gäste früher ab, so Kessler. Ein Einzelzimmer im Arvena-Hotel kostet während der Festspielzeit 150 Euro, ein Doppelzimmer 185 Euro. Das sind 45 Euro mehr als regulär. „Dafür bieten wir aber auch ein verlängertes Frühstück, Brunch bis 13 Uhr und einen Shuttlebus zum Festspielhaus", sagt Kessler. Touristen, die derzeit noch auf der Suche nach einem freien Zimmer sind, rät sie, einfach direkt zu fragen. „An spielfreien Tagen kann man noch Glück haben."

Von einer guten Auslastung spricht auch Alexandra Feulner, Rezeptionistin im Hotel Goldener Löwe. Wie viel Zimmer noch frei sind, will sie nicht sagen. „Aber wir haben schon noch was." Ein Einzelzimmer kostet hier normalerweise zwischen 39 und 57 Euro, zur Festspielzeit liege der Preis zwischen 75 und 95 Euro. Dafür werde dem Gast unter anderem eine größere Auswahl an Gerichten geboten. „Wir haben eine spezielle Festspielkarte", sagt Feulner.

Kochprofis im Rheingold

Das Hotel Rheingold hat erst seit Mitte Juni wieder geöffnet, „trotzdem kriegen wir schon was vom Ansturm mit", sagt Manager Achim Porsch. „Die Festspielgäste haben zwar ihre Karten und auch das Hotel oft schon lange im Voraus gebucht. Aber wenn sie irgendwo im Umland ein Zimmer haben, kommt es schon vor, dass sie zu uns umbuchen, um näher dran zu sein."In den vergangenen Wochen habe das Hotel Rheingold vor allem von den vielen Veranstaltungen im Vorfeld der Festspiele profitiert, wie die Open-Air-Konzerte auf dem Volksfestplatz und die Oldtimer-Ralley. Außerdem könne man bereits mit ein paar bekannteren Gästen aufwarten, so Porsch. „Wir haben gerade die Kochprofis von Vox bei uns."

Wer noch ein Zimmer im Hotel Rheingold buchen möchte, muss mit 139 Euro für ein Einzel- und 179 Euro für ein Doppelzimmer rechnen. Die regulären Preise liegen bei 89 Euro (EZ) und 129 Euro (DZ).

„Wir sind die nächsten vier Tage ausgebucht, danach haben wir wieder vereinzelt etwas frei", sagt Mona-Lisa Mayer vom Hotel Ramada. Ein Einzelzimmer koste hier, je nach Kategorie, 100 bis 140 Euro. Doch der Preis könne während der Festspieltage noch steigen. Wie hoch, kann die Rezeptionistin nicht sagen, allerdings hätten Einzelzimmer in der vergangenen Saison bis zu 200 Euro gekostet.

Auch Umland profitiert

Nicht nur in Bayreuth, auch in den umliegenden Städten profitieren die Hotels von den Festspielen. „Das merkt man bei uns vor allem im August", sagt Steffen Rein von der Ratsstube in Pegnitz. Dann habe er besonders viele Buchungen von Festspielgästen. „Das merkt man dann daran, dass diese Gäste oft sehr spät ankommen, nach 23 Uhr, weil sie zuvor in einer Vorstellung waren", sagt Rein. Oder sie kämen bereits um 13 Uhr, um sich vor dem Besuch der Festspiele noch frisch zu machen.

Vereinzelte Anfragen nach freien Zimmern habe es auch schon beim Tourismus und Veranstaltungsservice der Stadt Kulmbach gegeben, sagt Andrea Dierl. „Die kommen vor allem, wenn die Hotels in Bayreuth ausgelastet sind. Aber genau halten wir solche Zahlen nicht nach."

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