Waldschmidts Tore auf der EM-Bühne wecken natürlich auch international Interesse. "Der Bomber der deutschen U21", titelte die "Gazzetta dello Sport", die über ein mögliches Interesse von Lazio Rom spekulierte. Keller empfiehlt Waldschmidt aber ein weiteres Jahr in Freiburg. "Der Junge ist noch lange nicht komplett. Er braucht auch noch diese Ruhe und Führung, die er bei uns genießen darf und hat", sagte der 62-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
Erst einmal will sich Lockenkopf Waldschmidt, der sich vegan ernährt und in Freiburg gerne mit seiner Vespa unterwegs ist, auf das Finale gegen Spanien am Sonntag (20.45 Uhr/ARD) konzentrieren. "Im Finale zu stehen, ist was ganz Besonderes. Ich stand auch noch nie in so einem Finale. Ich glaube, das ist einfach geil", schwärmte er. "Wir müssen das ein Stück weit genießen. Wenn man im Finale steht, will man auch den Titel gewinnen, das ist keine Frage."
Die spontane Party nach dem Halbfinal-Einzug verpasste Waldschmidt, weil er gemeinsam mit Mahmoud Dahoud zur Doping-Probe musste. Am späten Abend trat er die Rückreise ins Teamquartier nach Fagagna an, der Mannschaftsbus war da schon lange abgefahren. Der 23-Jährige nahm die Verspätung mit Humor. "Ich hoffe, dass wir Sonntag nochmal Grund haben, die Kabine auseinanderzunehmen", sagte er schmunzelnd.