Frauenhaus Bayreuth Zufluchtsort für viele Frauen

Von Christina Holzinger
Christine Ponnath kümmert sich als Leiterin des Frauenhauses um bis zu zehn Bewohnerinnen. Foto: Christina Holzinger Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Bis zu zehn Frauen leben gleichzeitig im Frauenhaus, das Christine Ponnath (56) leitet. Die Frauen teilen sich nicht nur Küche, Bad und Wohnzimmer, sondern auch ein Schicksal. Gemeinsam arbeiten sie mit Therapeuten und Sozialpädagogen daran, ihre traumatische Vergangenheit aufzuarbeiten und sich eine Zukunft aufzubauen.

 
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Eigentlich wollte Christine Ponnath nie im Frauenhaus arbeiten, geschweige denn eines leiten. Doch als sie 1996 dort anfing, änderte sich das rasch. „Für mich gehört es zum Menschsein dazu, anderen zu helfen“, sagt sie. Mittlerweile kann sie sich keine andere Arbeit mehr vorstellen. „So eng mit den Frauen zusammenzuarbeiten und ihnen zu helfen ist wirklich großartig“, sagt sie. Die Bürotüren stehen den Bewohnerinnen immer offen, die Mitarbeiterinnen helfen ihnen in jeder Lebenslage.

Drei Sozialpädagoginnen, zwei Erzieherinnen, eine Verwaltungskraft, ein Hausmeister und eine Haushälterin kümmern sich um die Frauen, die auf drei der vier Stockwerke in dem Haus leben. Für die Kinder gibt es eigene Spielzimmer und einen Hof, in dem sie sich austoben dürfen. Finanziert wird das Frauenhaus durch Gelder des Freistaats Bayern, den Städten und Landkreisen Bayreuth und Kulmbach sowie der Erzdiözese Bamberg. Und einen Teil müssen die Frauen selbst beisteuern, meist wird das vom Jobcenter übernommen.  

Die Betreuerinnen helfen bei der Wohnungssuche, begleiten die Bewohnerinnen bei Behördengängen, planen den Tagesablauf und sind stets ansprechbar. „Unser Ziel ist es, dass die Frauen irgendwann mit ihrem eignen Kopf, ihren eigenen Händen und dem eigenen Herzen ihr Leben meistern können“, sagt sie.

Bis zu einem Jahr bleiben die Frauen in der Einrichtung. Ein Grund dafür ist, dass es nur selten Wohnungen in Bayreuth gibt, die sich die Frauen leisten können. Doch nach dem Auszug der Frauen ist der Kontakt mit den Mitarbeitern des Frauenhauses nicht beendet. Die ehemaligen Bewohnerinnen besuchen die Einrichtung regelmäßig, die Mitarbeiter besuchen sie auf Wunsch in der neuen Wohnung.  Für diese Arbeit wurden die Mitarbeiterinnen nun mit dem Humanitätspreis der Freimaurerloge Bayreuth ausgezeichnet.

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