Frau im Möbelhaus erstochen - Mordprozess gegen Ex-Freund gestartet

Aus enttäuschter Liebe soll ein 35-Jähriger seine Ex-Freundin in einem Möbelhaus erstochen haben. Seit Montag steht er wegen Mordes vor dem Landgericht Frankfurt an der Oder. Täter und Opfer hatten eine zweimonatige Beziehung - der Mann soll die Trennung nicht akzeptiert haben.

 
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Der Anklage zufolge stürmte er deshalb Mitte März mit einem Messer und einer Pistole bewaffnet in den Möbelmarkt in Frankfurt an der Oder, wo die Frau arbeitete. Dort habe er zweimal auf sie eingestochen und Herz und Lunge getroffen. Obwohl das Opfer gleich medizinisch versorgt wurde und in ein Krankenhaus kam, überlebte es nicht.

Die Polizei überwältigte den Mann am Tatort. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm nun niedere Beweggründe und Heimtücke vor. Der Angeklagte schwieg vor Gericht, er wirkte teilnahmslos. Das Urteil könnte Ende September gesprochen werden.

Der Vorsitzende Richter Matthias Fuchs zitierte aus den Ermittlungsakten. Danach hatten sich Täter und Opfer im Sommer 2014 über das Internet kennengelernt. Die 35-jährige Frau fand den gelernten Elektriker nett, traf sich mit ihm ein paar Mal. Er sei zu Beginn immer sehr aufmerksam und fürsorglich gewesen, zitierte Fuchs aus einer Strafanzeige des Opfers vom November 2014. Als sie ihm von einem Kollegen erzählte, sei er sehr eifersüchtig geworden. Daraufhin habe sie sich sofort von ihm getrennt, hieß es.

Danach sei die Möbelmarkt-Disponentin von ihm bedroht und gestalkt worden. Zunächst sei sie per Messenger und SMS von ihm bedrängt worden. „Wenn ich dich nicht kriegen kann, dann soll dich kein anderer haben“, zitierte Fuchs aus einer SMS.

Dann soll der Angeklagte seinem Opfer im Internet nachgestellt und es diffamiert haben. Letztlich zeigte die Frau den 35-Jährigen wegen Stalkings an. Sie habe seitdem nur noch in Angst gelebt, sei sogar in psychologischer Behandlung gewesen, berichteten Kollegen des Opfers vor Gericht. Schließlich kam es zu der tödlichen Attacke.

dpa

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