Nach einer ersten Notoperation im Hamelner Krankenhaus wurde das Opfer mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik nach Hannover geflogen und dort erneut operiert. Die Frau liege im Koma und schwebe weiterhin in akuter Lebensgefahr, sagte Petersen am Nachmittag.
Die «Deister- und Weserzeitung» berichtete, die 28-Jährige habe neben den Verletzungen durch das Mitschleifen auch Stichverletzungen erlitten. Die Polizei wollte dies wegen der laufenden Ermittlungen nicht kommentieren. Als «reine Gerüchte» wies Sprecher Petersen dagegen Meldungen in sozialen Netzwerken zurück, es habe eine Schießerei gegeben.
Der 38-Jährige stellte sich am Sonntag freiwillig der Polizei und ließ sich widerstandslos festnehmen. Der Mann habe sich zwar «als Täter zu erkennen gegeben», sagte Petersen. Zu Hintergrund und Motiv habe der Verdächtige aber weder nach seiner Festnahme noch während weiterer Vernehmungen am Montag irgendwelche Angaben gemacht.
Auch beim Haftrichter im Amtsgericht Hameln habe der 38-Jährige keine Details genannt, sagte Oberstaatsanwalt Klinge. Der Anwalt des Mannes wolle zuerst Akteneinsicht nehmen.
Nach Erkenntnissen der Polizei hatten Opfer und Täter in der Vergangenheit eine persönliche Beziehung. Es gebe auch ein gemeinsames Kind, sagte Sprecher Petersen. Sie seien aber nach deutschem Recht nicht verheiratet gewesen. Beide seien deutsche Staatsangehörige kurdischer Abstammung und gehörten zu verschiedenen Großfamilien.
Aus Angst vor möglichen Racheakten habe die Polizei nach der Tat «Schutzmaßnahmen» ergriffen, sagte Petersen. Es habe bis zum Montagnachmittag aber keinerlei Störungen oder sonstige kritische Vorfälle gegeben.
In Hameln habe «die beispiellose Tat» nachhaltige Erschütterung hervorgerufen, sagte Stadtsprecher Wahmes. «Es ist schwer zu begreifen, dass ein solches Verbrechen hier nur ein paar Straßen vom Rathaus entfernt begangen wurde.»
dpa