Beton, wenig Vegetation, viel Müll: Diese Worte beschreiben das Viertel „101“ in Bad Salzungen. Plattenbauten wohin das Auge reicht. Davon wurden schon einige abgerissen. Aus dem derzeitigen sozialen Brennpunkt soll in ferner Zukunft die „Gartenstadt Allendorf“ werden. Schicke Wohnungen mit Gärten plant der Bad Salzunger Bürgermeister. Im Prinzip also das komplette Gegenteil des Status quo. Ich bin als Kind in diesem Viertel aufgewachsen, habe dort Freunde kennengelernt und weiß, wie die Menschen dort ticken. Für Außenstehende wirkt es dennoch abschreckend. Im Laufe der Jahre ist die „101“ ziemlich zerfallen. Um Grünflächen wird sich kaum noch gekümmert, die Müllentsorgung scheint auch nicht mehr zu funktionieren. Es wirkte wie ausgestorben, als ich meinem ehemaligen Wohnort einen Besuch abstattete. Vereinzelt gingen ein paar Rentner – wie früher schon – mit ihrem Hund Gassi. Hätte es geregnet, wäre die Atmosphäre perfekt gewesen. Zudem entdeckte ich Spuren eines Obdachlosen, der hin und wieder sein Schlafgemach in den Büschen aufbaut. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Viertel – ein Relikt aus DDR-Zeiten – und dessen Menschen in den kommenden Jahren wandeln werden.