FOS/BOS Kulmbach Amelie Hofstetter ist die Beste

Stephan Stöckel

Die FOS/BOS in Kulmbach verabschiedet ihre Abiturienten. Nicht nur die 19-Jährige aus Rugendorf hat im Abitur hervorragende Leistungen erbracht.

 
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Hausaufgaben sind der Rugendorferin Amelie Hofstetter nicht genug. Mit Podcasts und Dokumentationen aus dem Internet erweitert die Schülerin des sozialen Zweiges der Adalbert-Raps-Schule, der beruflichen Oberschule Kulmbachs, ihren Wissenshorizont rund um ihr Lieblingsfach Pädagogik und Psychologie. Für die 19-Jährige ist das eine spannende Materie, von der sie nicht genug bekommen kann. „Man lernt Menschen besser zu verstehen und wie psychische Krankheiten entstehen“, sagt die junge Absolventin der Fachoberschule (FOS).

Notendurchschnitt von 1,3

Ein Praktikum in der Werner-Grampp-Schule und der Heilpädagogischen Tagesstätte der AWO in Kulmbach hatte in der elften Klasse ihre soziale Ader geweckt. Es habe ihr viel Freude bereitet, Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen bei Ausflügen zu begleiten oder im Unterricht zu unterstützen. Ihre Entscheidung für den sozialen Bereich hat Hofstetter aber auch aus einem anderen Grund nicht bereut: „Man kann sehr viel mitnehmen und anwenden für den eigenen Alltag und das spätere Leben.“ Geht einem bei so viel Liebe zu einem Fachbereich das Lernen nicht ganz leicht von der Hand? „Aber selbstverständlich“, muss die Einserschülerin nicht lange überlegen, die ihr Erfolgsrezept, gleich mit verrät: „Durch wiederholtes Abschreiben habe ich mir viel Wissen eingeprägt.“

Am Ende springt der hervorragende Notendurchschnitt von 1,3 heraus, der ihr den mit 1500 Euro dotierten Adalbert-Raps-Preis beschert. Über 1000 Euro freut sich Julia Geiger aus Pressig im Landkreis Kronach, die den wirtschaftlichen Zweig der Berufsoberschule (BOS) besucht hatte und mit 1,4 zweitbeste Absolventin ist. 750 Euro gehen an eine Schülerin des technischen Zweiges der FOS: Ida Stübinger aus Kulmbach, die mit dem famosen Notendurchschnitt von 1,5 Drittbeste ist. Über den mit 1000 Euro dotierten Performance-Preis der Adalbert-Raps-Stiftung freut sich Alessia Zapf, Schülerin des sozialen Zweiges der FOS. Ihn erhalten junge Menschen, die unter widrigen Umständen außerordentliche Leistungen erbringen und sich dabei auch von den Noten her gesteigert haben. Dabei werden auch soziale Aspekte berücksichtigt. Annegret Kühne von der Adalbert-Raps-Stiftung, Schulleiter Alexander Battistella und sein Stellvertreter Bertram Unger überreichen den vier Damen ihre Auszeichnungen. Zurück zur Einserabsolventin Amelie Hofstetter, die in die Schulverlängerung geht. „Ich möchte mir alle Wege offen halten und an der Adalbert-Raps-Schule das allgemeine Abitur erwerben, um dann ein Studium im sozialen Bereich zu beginnen“, verrät die 19-jährige.

Auszeichnung mit dem Dr. Hans-Riegel-Preis

Insgesamt 113 Schüler aus den 12. Klassen, die das Fachabitur erworben haben, werden in der Dr.-Stammberger-Halle verabschiedet. 95 von ihnen haben die FOS besucht, 18 die Berufsoberschule (BOS). In der 13. Klasse landen eine Schülerin und ein Schüler aus dem Landkreis Kronach mit dem exakt gleichen Notendurchschnitt von 1,3 ganz oben auf dem Siegertreppchen: Katrin Schnell aus Marktrodach (Technischer Zweig) und Samuel Reich aus Kronach (Wirtschaftlicher Zweig). Zweiter ist Jacob Hartmann aus Kulmbach (1,9/Technischer Zweit). Landrat Klaus Peter Söllner, Oberbürgermeister Ingo Lehmann, Schulleiter Alexander Battistella und sein Stellvertreter Bertram Unger ehren alle drei mit dem Landkreispreis. Gewürdigt wurde der Kulmbacher Max Rafelt (FOS 13), der in Erlangen mit dem Dr. Hans-Riegel-Preis ausgezeichnet worden war. Er hatte in seiner Seminararbeit untersucht, wie lange sein Hund Akaio menschliche Körpergerüche, die Kälte oder Wärme ausgesetzt waren, unterscheiden kann.

Von den 54 Absolventen der 13. Klassen haben 47 Männer und Frauen die allgemeine und sieben die fachgebundene Hochschulreife in der Tasche. 45 haben die FOS und neun die Berufsoberschule (BOS) besucht. Zehn junge Leute haben den Ausbildungsgang DBFH durchlaufen, also eine duale Ausbildung zum Mechatroniker an der Lorenz-Kaim-Berufsschule in Kronach mit dem Abschluss des Fachabiturs an der Kulmbacher FOS verbunden. „Ich wünsche Ihnen, dass sie einen Bereich finden, in dem ihre Leidenschaft liegt“, sagt Schulleiter Alexander Battistella. Landrat Klaus Peter Söllner, Oberbürgermeister Ingo Lehmann und Johannes Deichsel vom Elternbeirat loben die frischgebackenen Abiturienten für ihre großartige Leistung. Voller Wehmut und mit einem Augenzwinkern blicken die Schülersprecherinnen Fiona Volkmar und Julia Geiger auf ihre Schulzeit zurück. Die Gruppe „Barfly“ gratuliert mit einem fröhlichen „Lucky Day“.

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