Vermittelt werden aber auch Fähigkeiten der Unternehmensführung und -organisation, in Finanzfragen oder durch den Erwerb der Ausbilderberechtigung in Menschenführung, sagt Reinert-Heinz. Und die Persönlichkeit werde geformt, zum Beispiel durch freies Reden die bei der einen oder anderen zunächst durchaus vorhandene Schüchternheit abgebaut.
Karrierechancen
Gute Grundlagen, die auch für die vielen möglichen Weiterbildungsmöglichkeiten genutzt werden könnten: wie etwa Meister der Hauswirtschaft, Techniker sowie Betriebswirt für Ernährung und Versorgungsmanagement oder auch zur Dorfhelferin. Mit zum Teil beachtlichen Karrierechancen so Reinert-Heinz – neben der Führung großer Privathaushalte etwa auch im mittleren Management von Senioreneinrichtungen, Großkantinen, Hotels und Gastronomiebetrieben oder als selbstständiger Dienstleister und Berater.
Bleibt die Frage, warum Hauswirtschaft nach wie vor so ein Frauending ist. „Die klassischen Rollenmuster sind in vielen Köpfen schon noch drin“, räumt Reinert-Heinz ein, auch wenn es mittlerweile auch den einen oder anderen männlichen Teilnehmer gebe. Doch Nicole Friedel-Kießling und Miriam Neumüller betonen vehement, dass sich die Zeiten ändern – auch auf den Bauernhöfen. „Es geht heute gar nicht anders, als dass jeder jedem hilft. Mein Mann weiß längst, wie die Waschmaschine funktioniert“, sagt Friedel-Kießling und ergänzt lachend: „Und ich muss ja auch raus in den Stall und aufs Feld. Deshalb habe ich noch den Führerschein für die ganz großen Traktoren gemacht. Von wegen Rollenklischees.“
INFO
Im September beginnt an der zum Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gehörenden Landwirtschaftsschule die nächste Ausbildung zur Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung. Informationen auch unter www.aelf-by.bayern.de.