So witzig die Preisverleihung war, so interessant sind hingegen die Ergebnisse der Studie «Vom Junior- zum Senior-Pinocchio». Ziel war es, herauszufinden, wie sich die Fähigkeit zu Lügen beim Menschen über seine Lebensspanne hinweg verändert, sagt Suchotzki. «Unser Ergebnis war, dass Kinder und ältere Erwachsene seltener lügen und auch mehr Mühe haben beim Lügen als junge Erwachsene.»
Das passe zu psychologischen Theorien: «Wenn mich jemand etwas fragt, ist mein automatischer Impuls, mit der Wahrheit zu antworten», erklärt Suchotzki. «Um zu lügen, muss ich das aktiv zurückhalten. Und das können Kinder noch nicht so gut.»
Gleichzeitig sei das Lügen für den Lügner kognitiv anstrengend. Das könne man etwa durch Reaktionszeiten nachweisen, zumindest im Millisekundenbereich. Damit könne man wiederum erklären, warum ältere Menschen wieder weniger lügen - sie haben geringere kognitive Kapazitäten.
Die Antwort auf die Frage «Wie oft lügen Menschen?» - ob glaubwürdig oder nicht - war übrigens: Durchschnittlich etwas über zwei Mal am Tag. Und: Am häufigsten lügen Teenager zwischen 13 und 17.
dpa