E-Fuels werden aus erneuerbaren Rohstoffen und Abfällen sowie Strom, Wasserstoff und Kohlendioxid (CO2) produziert – bei der Synthese wird die gleiche Menge an CO2 gebunden, die bei der Verbrennung frei wird. Ergo: Die CO2-Bilanz ist ausgeglichen. Noch haben Mercedes und Petronas bei dieser technischen Herausforderung viele Fragen zu klären. Aus welchen Quellen wird der Kraftstoff produziert? Wird Petronas das Gemisch herstellen, oder bezieht es der Rennstall von einem Lieferanten? Die Ingenieure sprechen bei der Optimierung eines Verbrenners vom „Hunger des Motors“, wie Hywel Thomas verrät: „Wir versuchen herauszufinden, wo genau der Appetit des Motors liegt und wie wir ihn am besten stillen.“ Die Partner nähern sich Hand in Hand dem Optimum, es gibt Versuche, Rücksprachen, Analysen; was funktioniert, wird verfeinert, was nicht, landet im Mülleimer – alle Motorenhersteller der Formel 1 tüfteln nach diesem Schema. Ferrari forscht mit Shell, Red Bull (mit Honda-Motor) fahndet mit Exxon, Renault mit Castrol. Würde jemand in den Mercedes E-Fuel von Exxon kippen oder Petronas-Sprit in einen Ferrari, würde das Aggregat nicht streiken, als wenn man Diesel in einen Benziner tankt. „Die Autos würden fahren“, sagt Hywel Thomas, „aber es wären keine Topleistungen drin.“