Förderlehrer-Ausbildung Mehr Platz für mehr Chancen

Von Eric Waha
Neue Räume und mehr Platz für die Ausbildung von Förderlehrern in Bayreuth: Die stellvertretende Institutsleiterin Alexandra Neubauer, die Studierenden-Sprecher Moritz Buchner und Leonie Kümmerer sowie Institutsleiter Heribert Engelhardt (von links) in einem der neuen Seminarräume. Foto: Eric Waha Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Eigentlich hätten die Förderlehrer erst im kommenden Jahr etwas zum feiern: 50 Jahre wird das erste und lange Zeit einzige Staatsinstitut für die Ausbildung von Förderlehrern 2020. Diejenigen, die sich für die Ausbildung interessieren, können aber schon eher feiern, denn: Das Institut am Geschwister-Scholl-Platz profitiert vom millionenschweren Umbau. Mehr Platz bedeutet mehr Chancen für die Ausbildung.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Sechs Seminarräume, saniert, plus Büros und Gruppenräume haben die künftigen Fachlehrer und ihre Ausbilder seit September dazubekommen. Das schlägt sich auch in "nahezu einer Verdopplung" der Studierenden-Zahlen für den neuen Jahrgang nieder, sagt Heribert Engelhardt, der Leiter des Staatsinstituts am Geschwister-Scholl-Platz. Ebenso wie das Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern, das noch rund fünf Jahre länger am Geschwister-Scholl-Platz ist, profitiere auch das Förderlehrer-Institut "vom Umbau absolut", sagt Engelhardt. Statt im Normalfall 30 neue Studierende habe man jetzt im neuen Jahrgang 54 aufnehmen können. Aktuell werden in allen Jahrgängen rund 130 Studenten zu Fachlehrern gemacht.

Sanierung läuft weiter

Parallel zu den Arbeiten, die im Rahmen der Sanierung des von der Bayreuther Uni betreuten Gebäudes laufen - wie Engelhardt auf Nachfrage sagt, sei bislang "ein siebenstelliger Betrag" verbaut worden - habe man schon eine "gute Aufteilung im Haus hinbekommen" für die beiden Institute, die "die Zukunftsfelder am Geschwister-Scholl-Platz abdecken", wie es Engelhardt formuliert. Bei den Fachlehrern "eher die technischen Bereiche, bei uns Bereiche wie Migration und Inklusion. Wir sind froh, dass das Kultusministerium Geld in die Hand nimmt". Und damit den noch vor drei Jahren massiv bedrohten Standort zukunftssicher macht.

Familiäre Atmosphäre

Der Studierenden-Sprecher Moritz Buchner, der erst Journalismus studiert und dann zwei Jahre als Schulbegleiter gearbeitet hat, wie er sagt, nennt "die Atmosphäre wirklich familiär, wir arbeiten hier fast wie in einem Klassenverband zusammen". Seine Kommilitonin Leonie Kümmerer sagt, sie finde die "Praxisnähe wichtig, wir durchlaufen jedes Jahr die Schularten, die wir später im Berufsleben haben werden". So könne jeder für sich entscheiden, ob der Beruf auch tatsächlich zu ihm passe. Zudem würden die Studierenden zu Selbstständigkeit erzogen und bekämen Vertrauen entgegen gebracht: An Wochenenden und in den Ferien könnten sie ins Institut, könnten die Ausstattung und die Medien nutzen, um sich vorzubereiten.

Vom M-Zug ans Institut

Durchaus Vorteil für die Studenten, wie Alexandra Neubauer, die stellvertretende Instituts-Leiterin sagt: "Bei uns können sie die fachgebundene Hochschulreife erwerben. Wir hatten schon Studierende, die vom M-Zug gekommen sind und dann als Prüfungsbeste an die Uni weiter sind, um Lehramt zu studieren." Wobei etwa 70 Prozent derer, die die Ausbildung beginnen, "mit Fach-Abitur oder Abitur zu uns kommen". Aber auch mit abgeschlossenen Berufsausbildungen - als Spätberufene oder Quereinsteiger, was sich auch im Alter widerspiegle: Zwischen 17 und 37 sind die Studierenden, die derzeit älteste "feiert jetzt ihren 50. Geburtstag", sagt Engelhardt. Ein Altersspektrum, von dem die Studenten profitierten, wie Buchner sagt.

Alle sollten in den Staatsdienst übernommen werden

Die Zukunfts-Chancen für die angehenden Förderlehrer seien gut, sagt Engelhardt: "Wir gehen aktuell davon aus, dass all unsere Absolventen in den Staatsdienst übernommen werden."

Tag der offenen Tür am kommenden Samstag

Um über die Ausbildung am Förderlehrer-Institut zu informieren, gibt es am kommenden Samstag von 10.30 bis 14 Uhr einen Tag der offenen Tür. Dann werden auch die Studenten möglichen Interessenten Rede und Antwort stehen.

Bilder