Florian Bartholomäi spielt oft den Mörder

Er hat bis jetzt am meisten im "Tatort" gemordet: Schauspieler Florian Bartholomäi. Foto: Georg Wendt/dpa Foto: red

Florian Bartholomäi ist auf Mörder abonniert. Im "Tatort" gehen schon sieben Tote auf sein Konto. Im 1000. Fall bricht er einem Polizisten das Genick und zwingt zwei Kommissare zu einer Horrorfahrt.

 
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Am Sonntagabend war er mal wieder der Böse: Schauspieler Florian Bartholomäi (29) hat schon zwölfmal in einem «Tatort» mitgespielt - sechsmal war er der Täter, sieben Tote gehen auf sein Konto, wie die Experten vom «Tatort-Fundus» gezählt haben. Im 1000. Fall spielte er den aggressiven Ex-Soldaten Rainald Klapproth mit Afghanistan-Erfahrung. Mit seiner Freundin kann und darf er darüber nicht sprechen. Und dann hat sein ehemaliger Vorgesetzter sie ihm auch noch ausgespannt.

Zurück in Deutschland jobbt Klapproth als Taxifahrer. Als die beiden schließlich heiraten wollen, droht er die Nerven zu verlieren. Und dann steigen Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) und seine Kollegin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) in sein Taxi, zusammen mit einem weiteren Kollegen. Dass das nicht gut ausgehen wird, wissen die Zuschauer spätestens, als Klapproth den dritten Polizisten kurzerhand per Genickbruch ins Jenseits befördert. Die Zuschauerzahl lag bei 11,46 Millionen, das war für die Hauptsendezeit ein Marktanteil von 30,3 Prozent - fast jeder dritte Fernsehzuschauer verfolgte Klapproths bedrohliche Irrfahrt im Taxi.

Hang zu "zerrissenen Charakteren"

«Ich bin privat eigentlich ein ganz lieber Kerl», sagte der gebürtige Frankfurter, der in Berlin lebt, der Deutschen Presse-Agentur. Er lasse nur bei der Arbeit alle Schlechtigkeit raus. «Ich habe einen Hang dazu, zerrissene, einsame Charaktere zu lieben, die hilflos sind und nach was suchen.» In seinen bisherigen Täterrollen im «Tatort» hat Bartholomäi seine Opfer unter anderem ertränkt, erschlagen, erwürgt oder die Treppe hinuntergestoßen. Im 1000. Tatort bleibt es bei diesem einen Mord - am Ende stirbt Klapproths Ex durch eine Kugel, die ihm gegolten hat.

Lob und Kritik auf Twitter

Das war noch eher klassisch, davon abgesehen hatte die Jubiläumsfolge durchaus einige unerwartete Wendungen. In den sozialen Medien gab es dafür Lob, aber auch viel Kritik. Auf der offiziellen «Tatort»-Facebook-Seite fanden sich bereits zum Ende des Krimis im Ersten um 21.45 Uhr mehr als 3000 Kommentare. Auch auf Twitter warteten die Zuschauer nicht erst bis zur Auflösung des Falls mit ihren Einschätzungen zu der Geschichte, in der Borowski und Lindholm mit Klapproth auf einer Horrorfahrt nach Leipzig sind - «Taxi nach Leipzig» war der Titel des 1000. wie schon des 1. «Tatorts».

dpa

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