Aus ihrer Sicht hat der Fipronil-Skandal bislang für die Verbraucher so gut wie keine Auswirkungen gehabt. Das Kaufverhalten habe sich wieder schnell stabilisiert, nachdem klar war, dass mit den Fipronil-Eiern nach Expertenansicht keine gesundheitlichen Gefahren verbunden waren. Vielleicht seien die Verbraucher inzwischen ein wenig achtsamer und sensibler geworden und achteten mehr darauf, wo die Eier herkommen. Auffallend sei, dass die Direktvermarktung zugenommen habe: «Einige Leute sind direkt zum Hof gefahren, haben geguckt, wie werden die Tiere gehalten und kaufen dort ihre Eier.»
Keine leeren Regal zu erwarten
Für die Eierbranche in Deutschland ist die Situation derzeit alles andere als rosig. In Deutschland verliert der Eierhandel mit den bestehenden Kontrakten gerade 30 bis 40 Millionen Euro, meint Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft. «Wir hoffen auf die Solidarität des Lebensmitteleinzelhandels und die Öffnung beziehungsweise Anpassung von Kontrakten», sagt er.
Das sind alles Probleme, die die Akteure hinter den Kulissen bewältigen müssen. Aber: Die Märkte im Lebensmittelbereich seien im Grunde gut versorgt, sagt Marktexpertin Beck. «Ich erwarte keine leeren Regale, auch nicht bei den verarbeiteten Produkten», sagt sie.