Die Stars fehlen auf der Zielgerade der Saison
Auch jetzt leidet der Daviscup schon massiv unter seinem schlechten Termin, auf der Zielgeraden einer überfrachteten, auszehrenden Saison. In der 47. Kalenderwoche des Jahres fehlen nach ununterbrochenem Wettkampfgeschehen die meisten Branchengrößen in Málaga, mit dem Amerikaner Taylor Fritz und dem Kanadier Félix Auger-Aliassime gehen nur zwei Top-Ten-Spieler bei der Finalrunde an den Start. Die ganz großen Namen fehlen allesamt – aus den verschiedensten Gründen. Novak Djokovic’ serbische Auswahl ist nicht qualifiziert, Daniil Medwedews russisches Team ist vom Wettbewerb ausgeschlossen, ein Altvorderer wie Rafael Nadal erspart sich die späten Turnierqualen. Besonders schmerzlich für Gastgeber Spanien ist das Fehlen des verletzten Wunderkinds Carlos Alcatraz: Der 19-jährige Teenager, der die Saison als US-Open-Champion und Nummer eins der Weltrangliste beschloß, kann allenfalls als prominentester Fan in Málaga wirken.
Auch Deutschland muss auf seinen Besten verzichten. Für Alexander Zverev kam die Daviscup-Endrunde noch zu früh bei seinem Comebackanlauf, der Hamburger wird erst bei Schaukämpfen in Saudi-Arabien und Dubai später im Jahr wieder auf den Centre-Court marschieren. Teamchef Michael Kohlmann rechnet sich heute dennoch Außenseiterchancen gegen Kanada (mit Auger-Aliassime und Denis Shapavalov) aus, auch wegen des Weltklassedoppels Kevin Krawietz/Tim Pütz. Doch um das Pärchen erfolgversprechend ins Spiel zu bringen, muss erst mal ein Sieg im Einzel her, entweder von Oscar Otte oder Jan-Lennard Struff. Saison-Emporkömmling Otte sagt: „Ich glaube an unseren Sieg. Für mich ist dieser Auftritt das Highlight des Jahres.“