Stuttgart - Es gibt viele Gesten und Verhaltensweisen, wie Menschen ihre Gefühle mitteilen. Ein Kuss gilt für innige Zuneigung, verbeugen signalisiert Unterwerfung, senkrechte Stirnfalten bedeuten Aggressivität, waagerechte stehen für Überraschung. Diese Körpersprache reicht weit in der menschlichen Entwicklungsgeschichte zurück, dagegen stellen Beobachter in der Welt des Fußballs seit gut zwei Jahrzehnten eine neue Form des Zur-Schau-Stellens von Emotionen fest: das Demonstrieren ungezügelter Freude nach Erzielung eines Tores durch Entblößen. Durch Entblößen des Oberkörpers, und zwar des männlichen(!!!) wohlgemerkt. Weil dies, so die Sittenhüter des Weltverbands, irgendwie gegen die Moral verstößt (wo führt das hin?), wird diese Form des Jubelns mit einer Gelben Karte geahndet.