Schönwald - "Wir hatten bei der Wismut immer mehr als die meisten anderen Bürger in der DDR - beispielsweise zwei bis drei Stück Butter extra die Woche, zumindest in den Sechzigerjahren. Wir hatten jeder eine eigene Wohnung - damals waren wir noch nicht verheiratet - und zwei Autos." Verdient habe er hervorragend im Bergbau, erzählt Hugo Ponzer (80), der mit seiner Frau Christine (69) seit März 1989 in Schönwald lebt. Und trotzdem hat der Bergingenieur sein gesichertes Leben im sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat aufgegeben. Er hatte die Bevormundung der SED und das Spitzelwesen satt: "Man musste selbst unter Tage aufpassen, was man sagte. Und befördert wurden nicht die Besten, sondern immer nur die Parteigenossen." Bis auf wenige Ausnahmen wie Ponzer. Der war nie in die SED oder eine andere DDR-Staatspartei eingetreten.