Festspiele: Magische Grenze 200 Euro

«Siegfried», Probenfoto von 2016, 2. Aufzug: Stefan Vinke (Siegfried), Ana Durlovski (Waldvogel). Foto: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath/dpa. Foto: red

Am Sonntag gehen die Festspiele zu Ende. Es war eine denkwürdige Saison mit einem eingezäunten Festspielhaus und scharfen Sicherheitskontrollen. Geschäftsführer Holger von Berg zieht eine positive Bilanz, räumt aber ein: Nicht alle Tickets gingen weg.

 
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Die Festspiele sind in diesem Jahr nicht alle Opernkarten losgeworden. «Weniger als 40 Karten gingen nicht raus», sagte Festspiel-Geschäftsführer Holger von Berg. «Aber das sind für uns Marginalien», und im Grunde gelte das als ausverkauft. Dass nicht alle Karten für die Richard-Wagner-Festspiele verkauft würden, sei auch in vergangenen Jahren schon vorgekommen.

Bei den nicht verkauften Karten für die anderen Aufführungen handele es sich zum Teil um bestellte, aber nicht abgeholte Tickets, die dann an der Abendkasse wegen des hohen Preises nicht verkauft werden konnten, erklärte Berg. «Da gibt es so eine magische Grenze von 200 Euro, mehr bezahlt dann an der Abendkasse keiner.»

"Alle Finanzziele erreicht"

Er betonte: «Wir sind mit der Saison selbstverständlich zufrieden. Wir haben alle Finanzziele erreicht.» Auf den vierteiligen «Ring des Nibelungen» in der Inszenierung von Frank Castorf sei «der Druck vielleicht nicht so groß». «Es kann auch mal sein, dass Leute Karten haben, aber nicht in alle vier Vorstellungen gehen.» Aber für die Festspiele allgemein gelte: «Wir erleben eine große Begeisterung.»

Nach Angaben der Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH kommen immer mehr internationale Gäste nach Bayreuth, seit Festspielkarten auch im Internet zu haben sind.

Sicherheitskonzept geht weiter

Auch im kommenden Jahr wird die Sicherheit nach Ansicht von Bergs eine Rolle spielen. «Veranstaltungen dieser Größe brauchen heutzutage immer ein Sicherheitskonzept, und es wird in Bayreuth auch im nächsten Jahr wieder eines geben. Ich hoffe aber und gehe davon aus, dass die Weltlage besser sein wird und wir an dem einen oder anderen Punkt werden abspecken können.» In diesem Jahr gab es strenge Sicherheitsvorkehrungen.

Zaun bleibt stehen

Der Zaun, der in diesem Jahr aus Angst vor terroristischen Anschlägen rund um das Festspielhaus errichtet wurde, soll stehenbleiben. «Wir werden im Oktober auswerten, wie es in diesem Jahr gelaufen ist, und dann mit der Stadt und der Polizei entscheiden, wie es im nächsten Jahr aussehen wird.»

Verständnis bei den Gästen

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberfranken lief alles «bislang völlig problemlos». Die Besucher hätten Verständnis für die schärferen Sicherheitsvorkehrungen, etwa Taschenkontrollen, gehabt.

Die Bayreuther Festspiele enden an diesem Sonntag so, wie sie am 25. Juli begonnen haben: mit Richard Wagners Oper «Parsifal» in einer Inszenierung von Regisseur Uwe Eric Laufenberg.

dpa

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