Ein Rundgang macht es deutlich: Dieses Gebäude ist nicht zu retten. Über dem leeren Becken sind an zwei Stellen Holzplanken der Deckenvertäfelung heruntergebrochen, Teile der Decke liegen im Becken, zusammen mit Moos und Wasser, das über das kaputte Flachdach eindringt. Die Scheiben der großen Panoramaverglasung sind teils blind, teils gebrochen. Mit dem hinteren Ende seiner blauen Maglite-Taschenlampe testet Zinnert eine gebrochene Scheibe, die sich bedenklich nach außen wölbt. Strom gibt es im Gebäude nicht mehr. Licht kommt nur über die Panoramascheibe, die sich einst komplett im Boden versenken ließ, oder über Oberlichter. Einige tote Mäuse liegen auf dem Boden. Immer wieder undefinierbare Haufen Schmutz, der aus Lüftungsschächten heruntergerieselt ist. Einen Rest von Lustigkeit verbreitet eine Wandgrafik an der Stirnseite mit zwei Bären, die sich mit Wasser vergnügen. Daneben gleich die Spaßbremse in Schildform: „Einspringen verboten.“ Bürgermeister Zinnert, der in Kindes- und Jugendjahren mit Freunden das Bad besuchte, erinnert sich, dass dieses Verbot vom Bademeister vor allem bei den jüngeren Besuchern immer mal wieder durchgesetzt werden musste. Das Bad hat kein Sprungbrett (geschweige -turm) und keine Startblöcke. Es sollte vor über vier Jahrzehnten vor allem das Kurstadtangebot abrunden.