Ermittler und Experten haben das Wrack der verunglückten Adriafähre „Norman Atlantic“ näher begutachtet. Die Gruppe um Staatsanwalt Ettore Cardinali betrat das Schiff im Hafen von Brindisi am Samstag erneut über eine Feuerwehrleiter, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Auch einige Einsatzkräfte der Feuerwehr gingen auf das Schiff, um die Sicherheitsbedingungen für mögliche weitere Untersuchungen und Sucheinsätze zu bewerten.

Die Ermittler fürchten, im Innern des Schiffs weitere Leichen zu finden. Bislang ist der Frachtraum wegen weiterer kleiner Brände aber nicht zugänglich. Auch in der Nacht wurden neue Brandherde auf der „Norman Atlantic“ gemeldet. Neben der Suche nach Vermissten hat die Ermittlung der Unglücksursache für die Experten oberste Priorität. Antworten erhoffen sie sich auch von der Blackbox der Fähre, die am Freitag geborgen wurde.

Auf der Adriafähre war am vergangenen Sonntag ein Feuer ausgebrochen. Insgesamt kamen in der Folge mindestens 13 Menschen ums Leben. Auch eine Frau aus Deutschland ist unter den Opfern. Insgesamt 17 Deutsche wurden nach Angaben des Auswärtigen Amtes gerettet. Die Zahl der Vermissten ist wegen möglicher blinder Passagiere und unstimmiger Passagierlisten noch nicht geklärt. Schlepper brachten das Wrack am Freitag in den Hafen der süditalienischen Stadt Brindisi.

dpa