Die Bundesagentur für Arbeit (BA) teilte auf dpa-Anfrage mit, man habe den Personalbedarf zur Kindergrundsicherung auf der Grundlage des vorliegenden Gesetzentwurfs und in Abstimmung mit dem Familienministerium ermittelt. Sollte ein neuer Gesetzentwurf vorgelegt werden, werde der Personalbedarf auf neuer Grundlage neu berechnet. In ihrer ursprünglichen Stellungnahme zum Gesetzentwurf im November 2023 hatte die BA von zusätzlichen "5355 Vollzeitäquivalenten" gesprochen, die für die Umsetzung der Kindergrundsicherung nötig seien. Das ergäbe doppelt so viel Personal wie in der heutigen Familienkasse, heißt es dort. Auf dpa-Anfrage teilte die BA zudem mit, dass rund 5800 Beschäftigte aktuell für die Berechnung und Auszahlung von Kindergeld und Kindergeldzuschlag zuständig seien. Insgesamt gehe das Kindergeld an 17,2 Millionen Kinder - eine Million erhalte zusätzlich den Kinderzuschlag.
Paus setzt auf Digitalisierung
Familienministerin Paus betonte am Wochenende, dass sie nicht vorhabe, eine neue Behörde zu schaffen. "Wir ertüchtigen die Familienkasse", sagte sie. "Wir ermöglichen durch Digitalisierung, dass Familien aktiv angesprochen werden, wenn sie eben Anspruch haben auf zusätzliche Leistungen."
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai warnte dagegen davor, mit der Kindergrundsicherung falsche Signale an die Familien zu senden. Anders als Paus sehe er bei Sozialleistungen keine "Bringschuld" des Staates. "Meine Vorstellung ist, dass wir auf Eigenverantwortung setzen und die Eigenverantwortung an der Stelle stärken", betonte Djir-Sarai. Kern von Kinderarmut in Deutschland sei in der Regel die Erwerbslosigkeit der Eltern. "Da müssen wir ran und die Anreize schaffen, damit die Menschen zurückkehren können zum Arbeitsmarkt."