Familie Wolf ist im Unimog-Fieber

Von Ralf Münch
Eine kleine, eingeschworene Unimog-Gemeinschaft, im Bild von links: Walter Wolf, Dominik Wolf, Sandro Wolf, Harald Wolf, die Freundin von Sandro Wolf und Heinrich Wolf. Foto: Ralf Münch Foto: red

Heinrich Wolf ist Unimogfan. War er schon immer, ist es immer noch. Mit seiner Begeisterung für den Traktorhersteller hat er inzwischen auch seinen Sohn, seinen Bruder und dessen zwei Söhne angesteckt. Und sie haben einen familieninternen Club gegründet: die Unimogwölfe.

 
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„Als Kind bin ich mit Unimog aufgewachsen. Ich war immer begeistert, wenn damit gearbeitet wurde. Und hab immer versucht, mitzuarbeiten. Naja, so gut es halt ging“, grinst Wolf. 1970 hat er schließlich in Bayreuth selbst einen gekauft. Von einem Schausteller, der mit dem Gefährt von Dorf zu Dorf mit seinen Anhängern gezogen ist, schließlich aber sein Geschäft aufgegeben hat. „Es ist ein Froschaugen-Unimog, Baujahr 1955. Er heißt so, weil die Lampen wie Froschaugen ausschauen“, so Wolf weiter.

Oldtimer für die Waldarbeit

Ursprünglich hatte er sich den Oldtimer für die Waldarbeit angeschafft, hatte ihn für seine Zwecke etwas umgebaut und ihn vier Jahre lang als reines Hilfsmittel benutzt. Plötzlich hat er ihn stehen gelassen. Der Grund: In einer Oldtimerzeitung hatte er gelesen, welche Preise dafür geboten werden: „Da stand etwa: biete 5000 Euro für Froschaugen Unimog, egal welcher Zustand. Dem Interessenten war es völlig egal, wie der ausschaut.“

Graue Farbe, schmale Reifen

Also hat er ihn wieder in seinen Originalzustand zurück gebaut. Graue Farbe, schmale Reifen, Metall ausgebessert, Blechreparaturen gemacht und Ersatzteile angefertigt. Wolf kann das, denn er ist gelernter Maschinenbautechniker und hat in seinem Keller Fräsen, Abkantbank und Sonstiges stehen, was man braucht, um selber Fahrzeugteile herzustellen. Inzwischen werden für solch einen Unimog locker 20 000 Euro geboten. „Ich hab mir dann einfach einen neuen, stärkeren für die Waldarbeit gekauft.“ Jetzt stehen eben zwei bei ihm.

Fahrzeug in Griechenland gekauft

Das Unimogfieber geht inzwischen in seiner Familie um. Sein Sohn hat sich in Griechenland einen Unimog gekauft und selbst die Partnerin seines Neffen, Paula, hat er angesteckt. Sie haben sich inzwischen auch ein T-Shirt entworfen. Natürlich mit dem Namen der kleinen, eingeschworenen Gemeinschaft, in der jeder einen Oldie besitzt. Auf jedem Unimog prangt das Familienwappen, genauso wie auf den Fahnen, die an den Traktoren angebracht sind. Keiner nimmt die mehr für Arbeiten her. Mit ihnen wird nur zu Oldtimertreffen etwa nach Freiahorn, Waischenfeld oder Altenplos gefahren. Viel weiter weg geht es nicht, weil, wenn man mit ein paar Stundenkilometer auf der Landstraße die Langsamkeit wieder entdeckt.