Fahndung nach 65-jährigem Bekannten der Frau Gewalttat in der Altstadt: 67-Jährige tot in Seniorenresidenz

Von Manfred Scherer und Elmar Schatz

Die 67-jährige Renate Z. ist Freitagnachmittag in ihrer Wohnung im Bayreuther Stadtteil Altstadt tot aufgefunden worden. Die Polizei sucht nach einem 65-jährigen Bekannten der Frau - und setzte in der Nacht Suchhunde ein. Was hat der Mann mit der Bluttat zu tun?

 
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Kurz vor 13 Uhr am Freitag hatte ein Angehöriger gemeldet, die Frau leblos in der Wohnung gefunden zu haben. Es handelt sich um eine neue Wohnanlage am Eichelweg am Gelände der ehemaligen Brauerei Glenk. Die Wohnung liegt im ersten Stock.

Ein herbeigerufener Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Sofort nahmen die Kripo Bayreuth und die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen zu den Umständen und Hintergründen des Todes auf.

Nach ersten Erkenntnissen ist die Frau einem Gewaltdelikt zum Opfer gefallen. Die Staatsanwaltschaft Bayreuth ordnete die Obduktion der Leiche an. Die Ermittler brachten in Erfahrung, dass die Frau zuletzt mit einem Bekannten in der Wohnung war, in der sie aufgefunden worden ist.

Staatsanwaltschaft und Kripo erhoffen sich von diesem Mann wichtige Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen könnten. Es handelt sich um den 65-jährigen Ferdinand L. aus Bayreuth. Tatverdacht gegen den Mann konnte die Polizei nicht ausschließen; nähere Angaben machte sie aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

Seit Sommer in der Seniorenresidenz

Die 67-jährige Renate Z. Lebte seit Sommer 2014 in der Wohnung in der "Gambrinusresidenz", einer Wohnanlage auf dem Gelände der ehemaligen Glenkbrauerei am Eichelweg in der Altstadt. Eine 88-jährige Bewohnerin des Hauses und Nachbarin des Opfers ist schockiert: "Umgebracht? Um Gottes Willen. Sie war doch eine der Jüngsten im Haus."

Renate Z. war laut der Nachbarin aus der Fränkischen Schweiz nach Bayreuth gezogen und war eine fitte, allein lebende Frau. Das Tatopfer, das nach bisherigen Erkenntnissen vor 13 Uhr gewaltsam getötet wurde, lebte nicht zur Miete in der Wohnung: sie war Eigentümerin, die Wohnung hatte ihr Sohn gekauft, berichtete die Nachbarin.

Renate Z. fuhr mit ihrem eigenen Auto oft in die Lohengrintherme zum Saunieren. Vor wenigen Wochen, als ein älterer Hausbewohner gestorben war, nahm sie einige ältere Damen aus dem Haus mit zur Beerdigung zum Südfriedhof.

Die Türe zur Wohnung von Renate Z. Ist mit einem Polizeisiegel als Tatort gekennzeichnet, an der Türe sind am Abend des Tattages Fingerabdruckspuren zu sehen. Draußen, ums Haus herum, sind gegen 22.15 Uhr zwei Beamte des Kriminaldauerdienstes auf einem Gehweg mit Spurensicherung beschäftigt: sie haben einen Fleck entdeckt, der Blut sein könnte.

Der Gesuchte wird wie folgt beschrieben: Etwa 1,85 Meter groß und kräftige Statur. Er spricht niederbayerischen Dialekt und hat kurze, graue Haare. Er trägt einen Fünf-Tage-Bart mit einem auffälligen, gepflegten, schmalen, weißen Oberlippenbart. Bekleidet ist er mit einem blau-grauen, kurzärmeligen Polo-Shirt, mit weißer Aufschrift auf Brusthöhe, einer Jeans und schwarzen Turnschuhen. Er führt eine kleine schwarze Tabaktasche mit dem Schriftzug „Love“ mit sich.

Hinweise zum Aufenthaltsort von Ferdinand L. nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0921/506-0 entgegen.

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