Experten warnen: kein Salz ins Vogelfutter Sechs Tipps, wie Sie im Winter richtig Vögel füttern

Von Tobias Köpplinger
Gestatten: Parus major, besser bekannt als Kohlmeise. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Wer jetzt nicht weg ist, der bleibt: Heimische Vögel überwintern in fränkischen Hecken, Sträuchern und Gärten. So lange die Böden nicht gefroren sind, finden die Vögel ausreichend Nahrung. Wer im Winter zufüttern will, der sollte folgende Regeln und Tipps befolgen:

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Garten: Vögel kommen im Winter am besten mit einem naturnah gestalteten Garten zurecht. Der Tierschutzbund rät zu den Pflanzen Schneeball, Pfaffenhütchen, Heckenrose und vor allem Holunder und Eberesche. Denn die heiße nicht zu Unrecht Vogelbeere. Peter Lenk vom Landesbund für Vogelschutz nennt auch noch den Weißdorn, weil der lange Früchte trägtGärtner sollten im Herbst nicht alle ausgeschnittenen Äste und Stiele entsorgen. In Reisig, Laub und hohlen Stängeln bei den krautigen Pflanzen überwintern Insekten und die können Nahrung für die Vögel sein.

Zeitpunkt: Einen kalendarischen Stichtag gibt es nicht. Die Experten beim Landesbund für Vogelschutz empfehlen zu füttern, wenn die natürlichen Futterquellen weniger werden, zum Beispiel wenn der Frost einsetzt. Peter Lenk sagt, es gebe die Diskussion, ganzjährig zu füttern. Das Argument: die aufgeräumten Landschaft, in denen Vögel kaum genug Futter finden. Die vorherrschende Meinung bisher: Erst füttern, wenn stärkerer Frost einsetzt oder die Schneedecke geschlossen ist.

Körnerfresser: Klassische Körnerfresser sind Meise, Fink, Spatz oder Dompfaff. Ihnen sollte Sonnenblumenkerne und Hanfsamen angeboten werden. Auch Weizen oder Hafer eignen sich. Außerdem können Leinsamen, Mohn oder zerkleinerte Haselnüsse verfüttert werden, empfiehlt der Tierschutzbund.

Weichfutterfresser: Die heimischen Weichfutterfresser heißen Amsel, Drossel, Star oder Rotkehlchen. Sie fressen in erster Linie Beeren oder Obst. Wer diesen Vögeln etwas Gutes tun will, kann im Herbst Holunderbeeren, wilden Wein oder Vogelbeeren trocknen und im Winter verfüttern. Auch klein geschnittenes Obst kann verfüttert werden. Allerdings ist Vorsicht geboten: das Obst friert schnell und kann verderben. Das schädigt die Tiere. Peter Lenk vom LBV empfiehlt, Rindertalg auszulassen und Sonnenblumenkörner beizugeben. „Man kann auch Äpfel am Boden ablegen. Amseln oder Wacholderdrosseln nehmen das an.“

Futterplatz: Keine offenen Futterhäuschen aufstellen, in die die Vögel vollkommen hineinschlüpfen können. Dort besteht Salmonellengefahr. Peter Lenk rät zu Silofutterhäusern. Er sagt: „Die Futterstelle sollte so gebaut sein, dass das Futter nicht nass wird.“ Außerdem sollte kein Kot ins Vogelfutter kommen, andernfalls breiten sich Krankheiten aus. Gut geeignet sind Futtersäulen und frei hängende Futterstellen. Vogelhäuser sollten regelmäßig gereinigt werden, am besten ohne Reinigungsmittel, dafür mit einem Besen und heißem Wasser. Der Tierschutzbund rät, statt eines großen Futterplatzes mehrere kleine Futterplätze verschiedenartig zu gestalten. Salz und reines Fett sollten nicht verfüttert werden.

Informationen: Der Landesbund für Vogelschutz und der Tierschutzbund haben Informationen zusammengestellt, was beim Füttern von Vögeln zu beachten ist. 

Futterrezept: Wer Vogelfutter selbst herstellen will, kann folgendes Rezept verwenden. Ein beliebtes Futter ist ein Gemisch aus zwei Teilen Rindertalg oder Pflanzenfett und ein Teil Weizenkleie. Und so fu8nktioniert es: Das Fett erhitzen. Nach dem Schmelzen die Weizenkleie, Haferflocken oder Sonnenblumenkerne dazu mischen. Damit die Masse auch bei Kälte nicht hart und brüchig wird, kann ein Schuss Salatöl zugegeben werden.

Bilder