Ex-Escort-Dame Vanessa Eden im Interview - Gewinnspiel „Warum Männer 2000 Euro für eine Nacht bezahlen“

Als sie 24 ist, steigt Vanessa Eden aus einem Dorf im Landkreis Bayreuth in die Erotikbranche ein, arbeitet sechs Jahre lang als Escort-Dame. Dann hört sie auf, holt ihr Abitur nach, studiert Psychologie. Jetzt hat die 33-Jährige  ein Buch geschrieben: „Warum Männer 2000 Euro für eine Nacht bezahlen.“ Kurier-Redakteur Frank Schmälzle hat Eden zum Interview getroffen.

 
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Warum haben Sie das Buch geschrieben? Brauchen Sie das Geld?
Vanessa Eden: Geld braucht man immer. Aber das Buch habe ich geschrieben, weil es mir ein Anliegen war. Ich habe im Laufe der Zeit erfahren, dass der Escort-Service noch geheimnisvoller ist als die gesamte Prostitution an sich. In den Escort-Service erhält man am wenigsten Einblick. Alles andere ist irgendwie sichtbar, die Straßenprostitution ist sichtbar, in Bayreuth ist der Club 69 sichtbar. Frauen, die im Escort-Service arbeiten, erkennt man nicht, man sieht es ihnen nicht an.
Ein zweiter Punkt: Ich habe, nachdem ich mit dem Thema offen umgegangen bin, viele Fragen von Frauen erhalten – gerade auch von Frauen, die große Vorbehalte hatten. Ich will mit einigen Missverständnissen aufräumen, und davon erzählen, weil es die Leute interessiert. Wenn dann noch ein Taschengeld herausspringt, ist es umso schöner.

Passagenweise liest sich Ihr Buch wie eine Anleitung zum Escort-Dame-Dasein. Braucht das die Welt?
Eden: Ich bin seit 2008 Escort-Coach und das nicht ohne Grund. Nach Fernsehauftritten haben sich mehr Frauen als Männer an mich gewandt. Frauen, die meine Unterstützung gesucht haben. Die meine Art zu arbeiten fasziniert hat und die wissen wollten, wie ich es mache. Sie haben mit diesem Job geliebäugelt und eine Vertrauensperson gesucht. Ich bin keine Agentur-Inhaberin, also kann ich völlig ehrlich über die Szene berichten. Die Fragen reißen nicht ab. Also habe ich die Antworten jetzt in einem Buch zusammengeschrieben. Ich gebe ganz einfach konkrete Tipps. Und wenn man davon ausgeht, dass das Gewerbe selbstbestimmt ausgeübt werden kann, dann kann solch ein Buch schreiben. Auch wenn es aneckt.

Plagt Sie nicht manchmal der Gedanke, dass Sie mit Ihrem Buch und Ihren öffentlichen Aussagen jemanden zu etwas motivieren, was übel enden kann?
Eden: Nein. Ich habe dieses Buch sehr gewissenhaft geschrieben und habe immer wieder auf die Selbstbestimmtheit, auf die Risiken und die Gefahren hingewiesen. Wenn eine Frau sagt, ich möchte es machen, dann sollte man sie als ein selbstbestimmtes Wesen wahrnehmen. Und ich weise auch immer wieder darauf hin, dass bestimmte Faktoren stimmen müssen. Die finanzielle Unabhängigkeit und das Privatleben gehören dazu. Darüber müssen Frauen nachdenken. Ich selbst habe positive Erfahrungen gemacht. Also warum sollte ausgerechnet ich vor dem Gewerbe warnen? Das wäre eine Doppelmoral.


Der Kurier verlost ein Exemplar des Buchs "Warum Männer 2000 Euro für eine Nacht bezahlen". Schicken Sie uns einfach eine Mail mit Betreff "Vanessa Eden" an onlineredaktion@kurier.tmt.de. Das komplette Interview mit Vanessa Eden lesen Sie in der Samstagausgabe (16. Januar) des Nordbayerischen Kuriers.

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