Ex-Bayern-Profi neuer Löwen-Sportchef

Der TSV 1860 München setzt im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga auf einen früheren FC-Bayern-Profi. Wie der kriselnde Traditionsclub am Mittwoch bekanntgab, wurde Oliver Kreuzer als neuer Sportchef unter Vertrag genommen. Der 49-Jährige folgt auf Necat Aygün, der den Job nach der Trennung von Gerhard Poschner seit Ende Juli interimsweise innehatte. Die Löwen nannten Kreuzer, der als Manager zuletzt bis Juli 2014 beim Hamburger SV aktiv war, einen «bestens vernetzten Fachmann für diese Position».

 
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Oliver Kreuzer, im Mai 2014 noch Sportdirektor des HSV. Jetzt ist der Ex-Bayern-Profi neuer Sportchef der Münchner Löwen. Archivfoto: Axel Heimken/dpa Foto: red

An diesem Donnerstag (10.30 Uhr) wird der TSV den Neuzugang bei einer Pressekonferenz zusammen mit Geschäftsführer Noor Basha vorstellen. Als wichtigste Aufgabe muss sich der Ex-Profi nun wohl schnellstmöglich um Verstärkungen in der Winterpause kümmern.

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Der 282-malige Bundesligaspieler feiert damit nach mehr als einem Jahr ein Comeback im deutschen Profi-Fußball. Beim HSV war der gebürtige Mannheimer im Sommer 2014 nach nur einjähriger Tätigkeit beurlaubt worden, nach angeblich vereinsschädigenden Aussagen erhielt er kurz darauf die fristlose Kündigung. Dagegen hatte Kreuzer geklagt, im April 2015 gab es eine außergerichtliche Einigung.

Als Aktiver war Kreuzer nach seinem ersten Profiverein Karlsruher SC im Sommer 1991 zum deutschen Rekordmeister Bayern München gewechselt, mit dem er zweimal den Titel in der Bundesliga und 1996 den UEFA-Cup gewann. Kreuzers letzte Station war der FC Basel - dort holte er vor seinem Karriereende noch die Meisterschaft und den Schweizer Pokal.

Als Funktionär war er erfolgreich in Basel sowie in Österreich bei Red Bull Salzburg und Sturm Graz. Mit dem KSC schaffte er nach dem Absturz in die 3. Liga den sofortigen Wiederaufstieg und wurde vom HSV abgeworben. Nachdem die Hanseaten 2014 nach einer katastrophalen Saison im Abstiegskampf erst in der Relegation den erstmaligen Gang in die 2. Liga vermieden, wurde der Ex-Profi vor die Tür gesetzt.

Beim Tabellenvorletzten in München soll er mehr Fußball-Know-how und Branchen-Erfahrung an die Spitze des Vereins bringen. Als gelernter Pharmazeut brachte Noor Basha diese Eigenschaften bei seiner Beförderung im Juli nicht mit. Co-Geschäftsführer Markus Rejek ist eher ein Fachmann für kaufmännische Belange im Verein.

Aygün hatte im Sommer 2014 seine aktive Karriere beim TSV beendet, ehe er innerhalb von einem Jahr vom Scout zum Interims-Sportdirektor aufstieg. Er soll weiterhin eng mit Kreuzer zusammenarbeiten.

dpa