EV Pegnitz siegt nach 0:5-Rückstand

Von Richard Reinl
Fast ein wenig ungläubig wirkte der Jubel beim EV Pegnitz (blaue Trikots), als er den 0:5-Rückstand beim EC Pfaffenhofen in einen 6:5-Sieg verwandelt hatte. Foto: Alexandra Gerrard Foto: red

Der EV Pegnitz hat im Rennen um den zehnten Playoff-Platz in der Bayernliga noch nicht aufgegeben. Das bewies er am Sonntagabend beim direkten Rivalen EC Pfaffenhofen, als er den 0:5-Rückstand nach einem desaströsen ersten Drittel noch in einen Sieg mit 6:5 (0:5, 3:0, 3:0) verwandelte.

 
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Zunächst war von den vielen guten Vorsätzen aber nichts zu sehen. Pfaffenhofen startete zwar ebenfalls äußerst verhalten und verzeichnete den ersten Torschuss erst in der 7. Minute, aber dann nutzten die Gastgeber die Konfusion der Ice Dogs zu Treffern im Minutentakt. Auch eine Auszeit von EVP-Trainer Vaclav Drobny nach dem 0:3 konnte das Desaster nicht stoppen: Wieder nur eine Minute später fiel das vierte Tor. Jetzt wurde der völlig entnervte Torwart Maximilian Müller durch den Oldie Jens Braun ersetzt, der in dieser Saison erst ein Mal zum Einsatz gekommen war. Doch auch er musste bald hinter sich greifen: In der 18. Minute stand es 5:0, und für Pegnitz deutete sich ein Debakel an.

Umso erstaunlicher war es, dass die Ice Dogs wie verwandelt aus der Pause kamen. Nach 52 Sekunden schon stellte Markus Schwindl unter Beweis, dass sein Team doch noch Überzahlchancen nutzen kann. Das Tor gab sichtlich Auftrieb, und plötzlich konnte EVP den keineswegs überzeugenden Gastgebern Paroli bieten. Bei einem weiteren Powerplay hämmerte Patrik Franz den Puck zum 2:5 ins Netz, und nur 49 Sekunden später verkürzte Florian Zeilmann bei einem Konter nach Vorbeit von Schwindl auf 3:5.

Von da an erarbeiteten sich die Pegnitzer ein spielerisches Übergewicht, und hinten stellte Jens Braun mit einigen Glanzparaden unter Beweis, dass er nichts verlernt hat. Auch bei einem Penalty für die Gastgeber behielt er die Nerven, so dass Andreas Tahedl verunsichert am Tor vorbeischoss.

In der zweiten Pause durften sich die Pegnitzer Schlachtenbummler somit doch wieder Hoffnungen auf eine Wende machen. Und tatsächlich zeigten Schwindl, Müller & Co., dass die Mannschaft noch intakt ist und keineswegs gegen den Trainer spielt. Mit einem von Kapitän Florian Müller blitzsauber eingeleiteten Konter sorgte Sergej Hausauer für den Anschlusstreffer und mit einem Schlagschuss von der Mittellinie, der den ECP-Torwart überraschte, sogar für den Ausgleich. Gegen den nun heftig verunsicherten Gegner vergingen dann nur weitere eineinhalb Minuten, bis Nikolai Pleger im Nachschuss das 6:5 erzielte und die spektakuläre Wende besiegelte.

Entsprechend glücklich war EVP-Trainer Drobny: „Das war das Erfolgserlebnis, auf das wir schon so lange gewartet haben. Jetzt beginnt der Endspurt um Platz zehn, haben wir doch mit dem Nachholspiel gegen Memmingen noch ein Match mehr als die Konkurrenz.“

Statistik

Tore: 1:0 (10.) Vokaty, 2:0 (11.) Jeske, 3:0 (12.) Neubauer, 4:0 (13.) Vokaty, 5:0 (18.) Deubler, 5:1 (21.) Schwindl (Zeilmann, Zimmer – 5 gegen 4), 5:2 (25.) Franz (Marsall, Hausauer – 5 gegen 4), 5:3 (26.) Zeilmann (Schwindl), 5:4 (45.) Hausauer (F. Müller, Schwindl), 5:5 (54.) Hausauer, 5:6 (55.) Pleger (F. Müller, Hausauer).

Strafminuten: Pfaffenhofen 8, Pegnitz 14.

Bilder