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„Um die Eintracht mache ich mir keine Sorgen. Der Verein ist gefestigt – und er ist sportlich und wirtschaftlich gut aufgestellt“, sagt Bruchhagen, der seinem Ex-Club auch im Fall eines verlorenen Finales eine gute Zukunft prognostiziert. „Aber natürlich drücke ich die Daumen, dass wir gewinnen“, sagt der 73-Jährige – während der aktuelle Vorstandssprecher Axel Hellmann nach einer schon jetzt triumphalen Europareise mit den Gegnern Fenerbahce Istanbul, Royal Antwerpen, Olympiakos Piräus, Betis Sevilla, FC Barcelona und West Ham United ergänzt: „Wir wollen die Grenzen noch einmal verschieben – und den Titel holen.“
Die Rangers mussten in der vierten Liga neu anfangen
Dabei sind vor dem großen Showdown von Sevilla mit dem Duell gegen die Rangers ein paar Faktoren neu. So geht die Eintracht gegen die Schotten fußballerisch als leichter Favorit ins Rennen, weil sie auch ohne den verletzt ausfallenden Abwehrchef Martin Hinteregger die formal stärkere Elf stellt. Jedoch sind die Frankfurter Fans in Sevilla erstmals in der Unterzahl, weil die Rangers, die in dieser Saison ihr 150-Jahr-Jubiläum feiern, von rund 70 000 Fans nach Andalusien begleitet werden.
Schließlich ist in Glasgow Fußball eine Religion – und das nicht nur, wenn es für die protestantischen Rangers in der Old Firm gegen den katholisch geprägten Stadtrivalen Celtic geht. „Jeder, der dem Club beitritt, gehört zu einer Familie“, sagt Jörg Albertz, der zwischen 1996 und 2001 für die Rangers auflief. Noch heute chattet Albertz einmal pro Woche mit den alten Clubkollegen.
Doch auch hinter den Rangers liegen schwere Zeiten, dabei fiel der sportliche Absturz des 55-maligen schottischen Meisters deutlich heftiger aus als bei der Eintracht. Lange hatten die Rangers aus illegalen Kassen über ihre Verhältnisse gelebt. 2012 flog alles auf, die Steuerbehörde verlangte 165 Millionen Euro, der Verein hatte aber nur drei Millionen, wurde daraufhin aufgelöst – und musste in der vierten Liga neu anfangen.
Nun soll in Sevilla der Traum vom frischen Ruhm für den Europapokalsieger der Pokalsieger von 1972 wahr werden.
Der Weg ins Finale
Eintracht Frankfurt
Gruppenphase: Fenerbahce Istanbul (1:1, 1:1), Royal Antwerpen (1:0, 2:2), Olympiakos Piräus (3:1, 1:2). Achtelfinale: Betis Sevilla (2:1, 1:1). Viertelfinale: FC Barcelona (1:1, 3:2). Halbfinale: West Ham United (2:1, 1:0).
Glasgow Rangers
Gruppenphase: Olympique Lyon (0:2, 1:1), Sparta Prag (0:1, 2:0), Bröndby IF (2:0, 1:1) Zwischenrunde: Borussia Dortmund (4:2, 2:2). Achtelfinale: Roter Stern Belgrad (3:0, 1:2). Viertelfinale: Sporting Braga (1:0, 3:1 n. V.). Halbfinale: RB Leipzig (0:1, 3:1). (sid)