EU-Projekt Mikroplastik in Flüssen, Bächen und Seen

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BAYREUTH. Um Mikroplastik in Flüssen und Seen dreht sich das EU-Forschungsprojekt Limno-Plast. Das Vorhaben wird von der EU im Programm "Horizon 2020" mit 4,1 Millionen Euro für vier Jahre gefördert. 13 Universitäten, Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen aus acht europäischen Ländern sind beteiligt. Die Koordination liegt bei Christian Laforsch von der Universität Bayreuth.

 
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Der Professor ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs Mikroplastik. Limno-Plast ist das erste europäische Projekt, das Natur-, Umwelt-, Technik- und Sozialwissenschaften in der Mikroplastikforschung systematisch vernetzt. Es ergänzt damit den interdisziplinären DFG-Sonderforschungsbereich Mikroplastik, der im November 2018 an der Universität Bayreuth eingerichtet wurde.

Mikroplastik, das sind mikroskopisch kleine Kunststoffabfälle. Sie sind eine weltweite Herausforderung für die Ökosysteme von Süßwasser. Noch ist weitgehend unbekannt, wie und woher die Partikel in Flüsse und Seen gelangen. Wenig erforscht sind auch die Folgen der Mikroplastik-Teilchen für Menschen, Tiere und ganze Ökosysteme. Das neue EU-Projekt mit dem Kurztitel Limno-Plast will das Thema „Mikroplastik in Süßwasserökosystemen“ ganzheitlich angehen. Es ist ein „Innovative Training Network (ITN)“, das zu den Marie Skłodowska-Curie-Maßnahmen der Europäischen Union zählt.

Fünfzehn Doktoranden aus den Bereichen Polymer- und Ingenieurwissenschaften, Toxikologie und Ökologie, Umwelt-, Sozial- und Rechtswissenschaften und Psychologie sollen in den nächsten Jahren darüber Forschungsarbeiten zu verfassen. Dabei soll es um Fragen zur Herkunft, Verbreitung und Auswirkungen von Mikroplastik im Süßwasser gehen. Beispielhafte Fallstudien sollen um die Süßwasser-Ökosysteme rund um die drei Stadtgebiete von Aarhus, Amsterdam und Paris erforscht werden.

Zusammen mit den 13 europäischen Projektpartnern sind weitere elf Partnerorganisationen aus Wissenschaft und Wirtschaft in das Projekt einbezogen. Neben wissenschaftlichen Veranstaltungen zur Giftigkeit von Mikroplastik und dem Auffinden von Mikroplastikpartikeln in der Umwelt, werden Trainingseinheiten zur Karriereplanung angeboten. Die Unternehmen Evonik und BASF laden zu Workshops ein. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde, das Umweltbundesamt, das DIN-Institut und die Unesco stellen Arbeitsmöglichkeiten vor. Plastics-Europe informiert zu Karrierechancen in der Industrie, die Plastic-Soup-Foundation gewährt Einblicke in die Arbeit einer Nichtregierungsorganisation.

Organisatorisch wurde das Projekt Limno-Plast in mehrfacher Hinsicht von der Bayerischen Forschungsallianz GmbH (BayFor) unterstützt.

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