Nach wie vor drängen die Anhänger auch deshalb vehement auf eine neue DFL-Abstimmung – und stehen dabei nicht alleine da. Nach dem VfB Stuttgart und Union Berlin wagten sich auch der 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach und der FC St. Pauli aus der Deckung. Köln will dem Ligaverband einen förmlichen Antrag zukommen lassen, um das DFL-Präsidium vom durch die Mitgliederversammlung erteilten Abschlussmandat zu befreien. Der FC betonte, „dass es keinesfalls Intention seines Antrages ist, in irgendeiner Art und Weise ein Misstrauen gegenüber dem DFL-Präsidium zu bekunden. Vielmehr geht es um die Herstellung von Rechtssicherheit.“
Forderung nach einer Wiederholung der umstrittenen Wahl
Der Stammverein von Hannover 96 bezeichnete das Verhalten der DFL in der „Causa Kind“ als „scheinheilig“ und wertete es als „schwerwiegenden Vertrauensbruch“. Auch deshalb wird das Heimspiel der Niedersachsen gegen Greuther Fürth am Freitag mit Spannung erwartet. Der Stammverein des Zweitligisten fordert einen „Neuanfang“ bei der DFL.
Der Ligaverband erteilte der Forderung nach einer Wiederholung der umstrittenen Wahl vom 11. Dezember bislang mehrmals eine Absage – trotz der Proteste, die beinahe schon zu Spielabbrüchen geführt hatten und wohl auch ein Grund für den Ausstieg des US-Finanzunternehmens Blackstone aus den Verhandlungen waren.
Watzke zeigte sich zumindest offen für eine Abstimmung über das Verhandlungsergebnis mit dem letzten verbliebenen Investor-Kandidaten CVC. Wenn man das Gefühl habe „dass die Mehrheit das im März nicht mehr will, werden wir unser Votum sicher nicht gegen deren Willen geben“, sagte er.
Für Beruhigung in den Kurven wird dies zunächst kaum sorgen. Fans hätten auch schon bei anderen Themen gezeigt, „dass sie einen langen Atem haben“, betonte Kessen. Es gebe keinen Grund, die Proteste zu beenden, „ohne nicht das Minimum der Forderungen zu erreichen“.