Energiepflanze lockt Schwarzwild weniger an als Mais Jagdverband testet Becherpflanze gegen Wildschweine

Von Stephan Herbert Fuchs
 Foto: red

Es könnte für manchen Landwirt die Entwarnung sein: Bei einem Pilotprojekt zum Anbau der Becherpflanze in Münchberg fand man heraus, dass die Energiepflanze das Schwarzwild nicht so sehr anlockt wie Mais.

 
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Bernd Dietel bei Münchberg stellte bei einem Ortstermin des oberfränkischen Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege aber auch klar, dass die Erträge niedriger ausfallen. „Das lässt sich momentan noch nicht kompensieren“, sagte der Landwirt aus Gottersdorf.

Pilotprojekt unweit der A 9

Das Pilotprojekt auf dem rund 1,2 Hektar großen Feld nahe Münchberg unweit der Bundesautobahn 9 im Landkreis Hof war auf kuriose Art und Weise zustande gekommen. Nicht etwa Dietel hatte es angeschoben, sondern der Bayerische Jagdverband in Person seines Bezirksvorsitzenden Professor Hartmut Wunderatsch. Grund: Die Jägerschaft fürchtet die „Vermaisung“ der Landschaft.

So kam man auf die Familie Dietel, die ganz in der Nähe eine Biogasanlage betreibt und sich aufgeschlossen zeigte. Fast 48.000 Pflanzen im Wert von 6300 Euro wurden gepflanzt. Nun, im dritten Jahr, stehe man kurz vor der Ernte.

Ertrag deutlich geringer

Dietel berichtet, dass die Schäden der Wildschweine bei weitem nicht so groß waren wie in einem benachbarten Maisfeld. Der Ertrag liege allerdings deutlich unter dem vom Mais. Er war im ersten Jahr auf neun Tonnen Trockenmasse gekommen. Beim Mais seien es auf einer gleich großen Fläche in der Nachbarschaft zuletzt 16 Tonnen gewesen. Allerdings sei im vergangenen Jahr auch „absolut sparsam“ gedüngt worden, außerdem sei noch niemandem so recht klar, wann der richtige Erntezeitpunkt ist.

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