Erster Neuzugang Medi Bayreuth holt Philip Jalalpoor

Geht er oder bleibt er? Obwohl Lukas Meisner die Ausstiegsoption in seinem noch ein Jahr gültigen Vertrag gezogen hat, ist eine Rückkehr nach Bayreuth nicht ausgeschlossen. Foto: Peter Kolb Foto: copyright-sample

BASKETBALL. Mit einigen Neuigkeiten wartet Medi Bayreuth auf. Obwohl die Voraussetzungen für die kommende Bundesligasaison weiterhin unsicher sind, können die nicht am Finalturnier in München teilnehmenden Bayreuther sogar schon den ersten Neuzugang verkünden.

 
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Der Name Philip Jalalpoor dürfte aber wohl nur Experten etwas sagen. Der aus Schifferstadt stammende und seit vergangenem Sonntag 27-jährige Aufbauspieler verbrachte die Saison 2009/10 an der Toutle Lake High School im US-Bundesstaat Washington. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland spielte er für die Baskets Speyer in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) sowie in der Herren-Regionalliga, ehe er seine Laufbahn 2013 in Nordamerika fortsetzte – zunächst am Lower Columbia College in den USA, dann in Kanada am Olds College und an der University of British Columbia.

Seine Profikarriere startete der 1,88 Meter große Jalalpoor vor zwei Jahren in Spanien bei CB Clavijo in Logroño. Für den Drittligisten erzielte er in zehn Einsätzen im Durchschnitt 3,4 Punkte. Ende August 2019 wurde er als Neuzugang des österreichischen Bundesliga-Aufsteigers SKN St. Pölten vermeldet. In der aufgrund der Corona-Krise verkürzten Saison war Jalalpoor mit 18,6 Punkten pro Begegnung viertbester Korbschütze sowie mit 6,9 Assists bester Passgeber der Liga.

"Wirklich sensationelle Saison"

Dort konnte sich Bayreuths österreichischer Trainer Raoul Korner ein Bild von dem Neuzugang machen. „Er hat eine wirklich sensationelle Saison gespielt“, sagt der 46-Jährige in einem Interview auf der Internetseite des Vereins und ergänzt: „Philip war in Kanada auf dem College der University of British Columbia und kommt somit aus einem Basketball-Programm, aus dem ich schon einige Spieler in meinen Teams hatte.“

Jalalpoor sei zudem ein wenig Ausdruck, „in welche Richtung unser Recruiting in dieser Saison gehen muss, nämlich Spieler zu holen, bei denen wir das Potenzial sehen, dass sie in der BBL funktionieren, die sich aber erst auf diesem Niveau beweisen müssen“. Dabei ist Korner durchaus bewusst, dass Jalalpoor nicht derartige Zahlen wie in Österreich auflegen werde. „Aber wir denken, dass er uns helfen kann, nächste Saison Spiele zu gewinnen.“

Während Jalalpoor also mit Bastian Doreth das Aufbau-Duo bilden wird, ist die Zukunft von Lukas Meisner weiterhin unklar. Zwar hat der 24-Jährige, der vor der Saisonunterbrechung mit starken Leistungen überzeugte, seine Ausstiegsoption gezogen, laut Korner aber „zunächst einmal der Tatsache geschuldet, um weiter zeitlich flexibel zu sein“. Meisner wolle sich aus privaten Gründen heimatlich in Richtung Norden verändern, „da man derzeit aber noch nicht abschätzen kann, ob das denn auch möglich sein wird, sind noch alle Türen offen“, sagt Korner.

Keine Kooperation mehr mit Coburg

Keine Kooperation mehr wird es in der kommenden Saison mit dem BBC Coburg aus der ProB geben. „Das hat sich in logistischer und sportlicher Hinsicht als nicht sinnvoll erwiesen“, erklärt Korner. Der direkte Sprung von der NBBL beziehungsweise zweiten Regionalliga in den BBL-Kader sei aber gewaltig und werde für einige Spieler nicht so leicht zu bewältigen sein. „Andererseits werden wir in der kommenden Saison nicht die Möglichkeit haben, unser BBL-Team in dieser Breite aufzustellen, und so in der Rotation sicherlich nicht auf zehn gestandene BBL-Spieler zurückgreifen können. Hier eröffnen sich dann ganz automatisch Chancen für den zehnten, elften oder auch zwölften Mann“, sagt Korner mit Blick auf die Nachwuchsspieler wie Nico Wenzl, Jevon Perschnick, Christian Feneberg, Lukas Pryszcz oder auch Johannes Krug.

Nicht mehr zum Trainerstab der Young Heroes gehören Pascal Heinrichs und John Dieckelman. „Es ist einfach der Situation geschuldet, dass es hier aufgrund der Situation nicht möglich war, die Verträge der beiden zum damaligen Zeitpunkt zu verlängern. Dass sich beide daraufhin nach Alternativen umgeschaut haben, ist zu 100 Prozent nachvollziehbar und verständlich“, sagt Korner. „Mit John, der ja auf mein Betreiben hier in Bayreuth gelandet war, verlieren wir einen Mann, der mit seiner enormen Kompetenz und Erfahrung nur sehr schwer zu ersetzen sein wird.“

Angesprochener Dieckelman wird neuer Coach bei den Musel Pikes in Luxemburg, Heinrichs Weg führt nach Trier an die Seite des ehemaligen Bayreuther Trainers Marco van den Berg.

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