Und die Ehrenamtlichen reden mit den Flüchtlingen. Denn in der Erstaufnahme werden entscheidende Weichen gestellt. Werden Namen falsch geschrieben - was bei der Übertragung aus der arabischen Schrift passieren kann - erkennt das System nicht, dass Personen zur selben Familie gehören. Oder Minderjährige werden als Erwachsene eingestuft und falsch betreut. So etwas falle den Helfern von Bunt statt Braun im Gespräch auf - und sie weisen die Regierung dann darauf hin. "Weil Offzielle und Ehrenamtliche am Limit arbeiten, ist es wichtig, dass wir miteinander reden."
Bayreuth ist nicht Bamberg. Im Vergleich zu Bamberg sind die Bayreuther Zahlen putzig. Bamberg hat das neue Abschiebelager für Balkanflüchtlinge mit 1500 Plätzen. Am Freitag, drei Tage nach der Eröffnung, waren 150 belegt, sagt Pressesprecherin Ulrike Siebenhaar. Unabhängig davon wohnten 634 Asylbewerber in Gemeinschaftsunterkünften und dezentral in der Stadt. Knapp doppelt so viele wie in Bayreuth. "Es gibt die Vereinbarung mit dem Freistaat, dass Bamberg wegen der 1500 Personen vorerst aus der offiziellen Zuweisung und dem Notfallplan draußen bleibt." Trotzdem kam die Stadt für einen sogenannten Wartebereich für 5000 Flüchtlinge ins Gespräch - wogegen sich nicht nur Oberbürgermeister Andreas Starke aussprach. Ob dieses Lager trotzdem kommt, ist unklar. "Wir wissen offiziell nichts", sagt Siebenhaar.
Trotzdem gibt es viel zu verbessern. "Wir sind weit entfernt von einer Situation, in der man nach Schema F arbeiten kann", sagt Hempfling. "Unsere Leute tun, was sie können, manchmal auch mehr." Es fehlt Personal. Seit Ende August sind bei der Regierung 1200 Bewerbungen auf die ausgeschriebenen Stellen eingetroffen. Täglich finden Bewerbungsgespräche statt. "Aber das wird noch ein paar Wochen dauern."
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