Eröffnung zur neuen Saison am 19. April 2015 geplant Bergwerk Kupferberg: Ein Besuchermagnet bis zu 200 Meter unter Tage

Von Sonny Adam

Das Besucherbergwerk in Kupferberg nimmt Gestalt an. Am 19. April 2015 wird das 1,2 Millionen teure Projekt eingeweiht. Bis dahin sind Einräumarbeiten und noch einige Kleinigkeiten zu erledigen. Im Stollen wird es dann einiges zu bewundern geben.

 
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Für 1,2 Millionen Euro soll in Kupferberg ein touristischer Magnet entstehen. „Das Besucherbergwerk wird für uns eine touristische Erleuchtung sein. Das muss man doch unterstützen“, sagt der Kupferberger Bürgermeister Hans-Joachim Hösch und freut sich schon auf das große Einweihungsfest. „Wir wollen das Besucherbergwerk im Frühling mit einem Paukenschlag eröffnen.“ Er sehe keinen Sinn darin, jetzt schon das Bergwerk zu eröffnen und dann im Winter wieder zu schließen, sagt der Kupferberger Bürgermeister.

Viele Ehrenamtliche haben sich um das Museum verdient gemacht

Zu danken, dass die Bergbaugeschichte in Kupferberg öffentlichkeitswirksam aufbereitet wird, hat die Stadt vor allem dem Bergbau-Museumsverein mit Heinz Kliesch an der Spitze. „Man muss vor dem Heinz Kliesch den Hut ziehen – denn er ist fast jeden Tag draußen, er arbeitet Tag und Nacht“, sagt Hösch. Der Bergbau-Museumsverein hat 165 Mitglieder. Viele Ehrenamtliche haben sich um das Museum verdient gemacht, bringen sich mit ein.

Die Baumaßnahme und die Anlage des mehr als 12.000 Quadratmeter großen Geländes sind schon fertig – doch über die Wintermonate gibt es dennoch noch viel zu tun, erzählt Kliesch. Denn an der Elektrik muss noch einiges verbessert werden.

Besucher können bis zu 200 Meter in die Tiefe steigen

Im Mittelpunkt der St. Veits-Zeche steht das neu gebaute Museum, in dem Gesteine ausgestellt werden, in dem die Kasse untergebracht ist. Es gibt Sitzgelegenheiten und viel Wissenswertes rund um die Gesteine und um den Kupferabbau. Hauptattraktion sind die Stollen. Der Hauptstollen musste vom Eingang her auf einer Länge von 75 Metern ausbetoniert werden. Dort ist das Gestein brüchig und könnte jederzeit herabfallen. Bei einem Gefälle von zwanzig Prozent können Besucher bis zu 200 Meter in die Tiefe steigen – bequem und bei guter Beleuchtung.

Und im Stollen gibt es eine Menge zu bewundern. Denn „alte Männer“ wurden gefunden, das sind alte Stollenbauten. Es gibt an den Wänden verschiedene Pyrit-, Diabas- oder Schiefergesteinsformationen. Und immer wieder sorgt ausgewaschener Malachit für interessante Färbungen. Natürlich sind in den Stollen noch sogenannte Hunde – also Ladekarren, mit denen die Bergleute ihre Steine zutage gefördert haben – zu sehen. Ein Sprengschema soll aufgebracht werden, denn in einem Teil des Stollens sind sogar noch die alten Sprenglöcher zu erkennen.

Kupferberg verdankt dem Bergbau seine Stadtrechte

In den alten Stollen wurde im 13. und 14. Jahrhundert Kupfer abgebaut. Nach den ersten Kupferfunden wurde Kupferberg schnell bekannt. Im 14. Jahrhundert sollen 1600 bis 1700 Bergknappen in der Stadt im Landkreis Kulmbach tätig gewesen sein. In zehn Schmelzhütten wurde das Kupfererz verarbeitet. Dem Bergbau ist es zu verdanken, dass Kupferberg im Jahr 1326 das Stadtrecht bekam und auch heute noch eine der beiden kleinsten Städte Bayerns ist.

Allerdings musste der Bergbau in Kupferberg immer wieder mit Widrigkeiten kämpfen: mit eindringenden Wassermassen. Auch heute sammelt sich im Stollen Wasser. „Das steigt im Winter bis zur untersten Stufe an, ist aber kein Problem“, sagt Kliesch. Auch dem ausgeklügelten Beleuchtungssystem im Stollen kann das Wasser nichts anhaben.

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