Studenten gestalten Aufklärungsreihe „Aufklärung 3.0“ im Web 2.0

Sina Gesell

ERLANGEN. Die Studenten Sascha Hosters und Mihail Smeljanskij haben eine Vortragsreihe gestaltet, um auf Web-Gefahren hinzuweisen.

 
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„Das Internet verbieten ist der falsche Ansatz“, sagt Mihail Smeljanskij. Der Student hat zusammen mit seinem Kommilitonen Sascha Hosters im Rahmen eines Fünf-Euro-Business-Wettbewerbs der Universität Erlangen-Nürnberg Vorträge für Schüler, Lehrer und Eltern gestaltet, um auf potenzielle Gefahren des Web 2.0 hinzuweisen.

Info & Kontakt

Für Infoveranstaltungen veranschlagen die Studenten einen Zeit- und Arbeitsaufwand von rund 300 Euro zuzüglich Fahrtkosten.

Schulen, die an Vorträgen interessiert sind, können Mihail Smeljanski und Sascha Hosters unter m.smello@gmx.net eine E-Mail schreiben.

Existenzgründungswettbewerb

„Es gibt kaum noch einen Jugendlichen, der nicht in Community-Portalen wie Facebook, studivz oder Myspace ein eigenes Profil hat“, sagt Mihail, der im neunten Semester BWL an der Uni Erlangen-Nürnberg studiert. Daher sind die beiden Studenten auf die Idee gekommen, bei einem Existenzgründungswettbewerb teilzunehmen und haben sich das Ziel gesetzt, Aufklärungsarbeit im Bezug auf soziale Medien zu leisten. „Aufklärung 3.0“ nennen sie ihr Projekt.

„Viele Eltern wissen oft nicht, was ihre Kinder im Internet überhaupt machen“, sagt Mihail. Auch Vorurteile wie „das Internet ist reine Zeitverschwendung“ sollen ausgeräumt werden. „Es bringt auch nichts, wenn Eltern ihren Kindern das Internet verbieten, denn früher oder später kann man dem Web 2.0 sowieso nicht ausweichen“, so der Student der Uni Erlangen-Nürnberg. Man müsse präventiv vorgehen.

Cyber-Bullying

„Vor allem Cyber-Mobbing ist ein großes Problem und aktueller denn je“, sagt Mihail. Cyber-Mobbing oder auch Cyber-Bullying meint das Drangsalieren und Mobbing anderer Menschen im Internet. „Ein Beispiel dafür wäre, wenn Schüler pikante Partyfotos über Mitschüler ins Netz stellen. Oder auch wenn von Lehrern im Unterricht Videos gemacht werden, die dann online hochgeladen werden“, sagt Mihail. Natürlich könne man die Daten löschen lassen, aber oft kriege man die Informationen nicht ganz aus dem World Wide Web. „Daten können sehr schnell verbreitet werden und dann ist es fast unmöglich, sie komplett zu entfernen“, so der Student.

„Prävention ist hierbei der beste Schritt“, sagt der 24-Jährige. „Ein Jugendlicher sollte sich eben zweimal überlegen, ob er sich mit einem Joint in der Hand fotografieren lässt“, sagt Mihail. In Netzwerken wie studivz oder Facebook solle man immer die Privacy-Option nutzen. Der Student empfiehlt, sein Profil immer nur für Freunde sichtbar zu machen. „Klingt banal, viele wissen aber trotzdem nicht, dass diese Funktion überhaupt existiert“, gibt Mihail zu Bedenken.

Recht am eigenen Bild

Aber was tun, wenn trotz allem zum Beispiel ein nicht gewünschtes Foto im Netz auftaucht? „Man kann natürlich Maßnahmen über die Plattform, auf der die Datei verbreitet wurde, ergreifen und den Betreiber der Seite auffordern, das Bild zu löschen“, sagt der Student. „Auch gerichtlich kann man gegen ein ungewolltes Verbreiten von Fotos, auf denen man selbst zu sehen ist, vorgehen. Jeder hat das Recht am eigenen Bild“, sagt Mihail.

Auf solche Rechte machen Mihail und Sascha in ihren Vorträgen aufmerksam. Sascha, der Medienwissenschaften an der Uni Regensburg studiert, hat zu diesem Thema auch seine Bachelor-Arbeit geschrieben. „Der Aufwand unseres Projekts war relativ groß. Wir haben versucht, den betriebswirtschaftlichen mit einem sozialen Aspekt zu verknüpfen“, sagt Mihail. Das Ziel der beiden Studenten: Geld verdienen im Bildungsauftrag.