Die türkische Version des Tweets war dabei übrigens erfolgreicher als die englische und wurde über 80 Mal retweetet:
Der Deutsche Journalisten-Verband bezeichnete die diplomatische Intervention Erdogans als "lächerlich". «Der türkische Machthaber Erdogan hat offenbar die Bodenhaftung verloren», sagte der DJV-Vorsitzende Frank Überall. «Seine außenpolitische Empörung ist so lächerlich, dass er sich zum Gespött der sozialen Netzwerke gemacht hat.» Über das berechtigte Gelächter dürfe aber nicht übersehen werden, dass «die Verfolgung kritischer Journalisten in der Türkei bittere Realität ist».
Er hoffe, dass der deutsche Botschafter in Ankara den türkischen Präsidenten auf die Bedeutung des Grundrechts Pressefreiheit hingewiesen habe, sagte Überall. Das Auswärtige Amt wollte die Einbestellung des Botschafters auf dpa-Anfrage nicht kommentieren.
"extra 3" reagierte auf die Ansagen aus Ankara erneut mit Satire:
Und setzte am Dienstagmittag noch einen drauf:
Erdmann wurde innerhalb von vier Wochen drei Mal einbestellt. Der "Cumhuriyet"-Prozess wird jetzt unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgesetzt.
Einen Tag nach Bekanntwerden des Vorgangs äußern zahlreiche Politiker, Medienmacher und Vertreter türkischer Verbände in Deutschland heftige Kritik an Erdogan.
dpa/kfe