Viele wollen die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien unterstützen. Doch Sachspenden seien jetzt nicht sinnvoll, sagt das Bayerische Rote Kreuz und warnt vor Aktionismus.
Die Erdbeben in der Türkei und in Syrien forderten bislang viele Tausende Leben und Verletzte. Infrastrukturen und zahlreiche Gebäude wurden in beiden Ländern zerstört. Die Hilfsbereitschaft ist groß - viele Menschen möchten jetzt helfen, doch nicht jede Hilfe ist zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll. Das Bayerische Rote Kreuz bittet daher dringend um zielgerichtete Hilfen.
Keine Sachspenden
Das Bayerische Rote Kreuz nimmt derzeit keine Sachspenden an. Denn: Dringend benötigte Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen müssen freigehalten und dürfen nicht unnötig belastet oder gar blockiert werden. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte und koordinierte Hilfslieferungen binden Lager-, Transport- und Sortierkapazitäten, teilt die Rettungsorganisation mit. „Sie helfen leider nicht, vielmehr könnten sie die humanitäre Arbeit vor Ort behindern.“ Das Deutsche Rote Kreuz stimmt Hilfsmaßnahmen aktuell unter Hochdruck gemeinsam mit den Partnern in der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung ab, um die bereits angelaufenen Soforthilfemaßnahmen unserer Partner vor Ort so zielgerichtet wie möglich zu unterstützen.
Helfer angefordert?
Bislang gibt es weder beim Kulmbacher BRK noch beim THW Anforderungen an Helfer, die ins Erdbebengebiet reisen sollen. Das, sagt BRK-Kreisgeschäftsführer Stefan Adam, werde auf nationaler und internationaler Ebene koordiniert. Auch beim THW hat es bislang keine Anfragen gegeben, erklärt Ortsbeauftragter Udo Wende. Das THW habe Baufachberater, die bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal die Statik beschädigter Häuser geprüft haben. Die haben allerdings keine Auslandsbefähigung. Diejenigen Auslandshelfer, die diesen Status haben, stünden bereit, sollte eine Anfrage kommen.
Geldspenden erbeten
Geld zu spenden sei wesentlich effektiver als Sachspenden, erklärt das Rote Kreuz. Schnell angepasst handeln – das macht Geld möglich. Wer spenden und die Menschen in ihrer Notlage unterstützen möchte, sagt Stefan Adam, kann das am besten mit Geld tun. Die Hotline des Roten Kreuzes online: https://www.drk.de/spenden/privatperson-spenden/jetzt-spenden/
IBAN: DE63 3702 0500 0005 0233 07
BIC: BFS WDE 33 XXX
Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien.
