Enkeltrickbetrüger erneut aktiv

Symbolfoto: Rolf Vennenbernd/dpa Foto: red

Mit der bereits bekannten Masche des sogenannten Enkeltricks, als auch als vermeintliche Kriminalbeamte, versuchten in den vergangenen Tagen wieder vermehrt Betrüger, am Telefon das Geld von gutgläubigen Senioren zu ergaunern. Im Landkreis Bayreuth wurde eine Rentnerin Opfer und übergab mehrere tausend Euro an einen Abholer, berichtet die Polizei.

 
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Obwohl ein großer Teil der Bevölkerung mittlerweile durch die wiederholten Warnmeldungen über die Betrüger sensibilisiert sei, gelinge es den Tätern immer noch in Einzelfällen, älteren Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wie die Polizei am Freitag meldete, nutzten die Täter am Donnerstag mit dem Enkeltrick die Hilfsbereitschaft einer Rentnerin im östlichen Landkreis Bayreuth aus.

Ein Betrüger habe sich sich telefonisch bei der 80-Jährigen gemeldet sich als ihr Neffe ausgegeben. Der Anrufer behauptete demnach, dass er dringend einen hohen Bargeldbetrag zum Kauf eines Autos benötige. In weiteren Anrufen habe der vermeintliche Neffe die Seniorin unter Druck gesetzt, bis sie den hohen Bargeldbetrag von einer Bank abhob.

Am Donnerstag habe sie das Bargeld bei einem Einkaufsmarkt in Weidenberg an den von ihrem vermeintlichen Neffen geschickten Geldabholer übergeben. Erst später habe die 80-Jährige den Betrug bemerkt und die Polizei informiert. Kriminalbeamte aus Bayreuth haben die weiteren Ermittlungen übernommen.

Der Geldabholer, der nur vage beschrieben werden kann, war etwa 50 bis 60 Jahre alt, etwa 170 bis 175 Zentimeter groß und hatte dunkle Haare.

Die Kriminalpolizei Bayreuth nimmt Hinweise zur Aufklärung des Betruges unter der Tel.-Nr. 0921/506-0 entgegen.


Warnung der Polizei

Die Polizei bittet erneut um entsprechende Vorsicht, denn das Vorgehen der Ganoven sei immer das gleiche. Durch eine geschickte Gesprächsführung am Telefon täuschten die Unbekannten ihre vorwiegend älteren Opfer. Diese seien der Meinung, mit einem Verwandten, meist Enkel oder Neffen, zu telefonieren. Unter glaubhafter Schilderung, dass sie sich in einer ausweglosen finanziellen Notlage befänden, würden die ahnungslosen Opfer um die Auszahlung eines angeblich dringend benötigten, hohen Bargeldbetrages gebeten.

Bei jüngsten Fällen hätten sich die Gauner sogar als Polizeibeamte ausgegeben. Unter dem Vorwand, die Ersparnisse überprüfen zu müssen oder mögliche Sicherheitslücken aufzudecken, versuchten die falschen Kriminalbeamten, große Beute zu machen, so die Polizei.

Um nicht Opfer derartiger Ganoven zu werden, beachten Sie bitte folgende Tipps der Polizei:

* Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte oder angebliche Polizeibeamte ausgeben und Geldforderungen stellen.

* Geben Sie keine Auskunft über Ihre familiären oder finanziellen Verhältnisse.

* Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.

* Stellen Sie dem Anrufer gezielt Fragen nach seinem familiären Umfeld, z.B. nach dem Namen der Mutter oder dem Wohnort und bestehen Sie auf die Beantwortung.

* Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit anderen Familienangehörigen Rücksprache.

* Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen – auch nicht, wenn sie angeblich im Auftrag von Verwandten/Bekannten handeln.

* Lassen Sie sich von Amtspersonen immer den Dienstausweis zeigen und prüfen Sie diesen sorgfältig.

* Rufen Sie im Zweifelsfall selbst bei der Polizeidienststelle an und lassen sie sich von dort den Einsatz bestätigen.

* Echte Polizeibeamte werden Sie niemals zu einer Geldübergabe auffordern.

* Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt – Notruf: 110

Weitere Tipps und Informationen zum Thema finden Sie auch im Internet unter www.polizei-beratung.de

red

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