Emtmannsberg: Wasserpreis steigt

Von Moritz Kircher
Weil der neue Hochbehälter finanziert werden muss, steig in Emtmannsberg bald der Wasserpreis. Symbolfoto: Hubert Link/dpa Foto: red

Der neue Emtmannsberger Hochbehälter für die Trinkwasserversorgung geht in den nächsten drei Wochen in Betrieb. Das kostet die Gemeinde 750 000 Euro. Und die müssen irgendwie auf die Bürger umgelegt werden. Wie das geschehen soll, darüber hat der Gemeinderat gestern Abend im Gemeindehaus in Birk diskutiert. Und er hat sich für einen Kompromiss entschieden.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Eine Gemeinde ist per Gesetz dazu verpflichtet, ihre Wasserversorgung kostendeckend zu betreiben. Sprich: Die Kosten, die entstehen, müssen auf die Bürger umgelegt werden. Wenn größere Investitionen anstehen – wie etwa für einen neuen Hochbehälter – gibt es für die Umlage der Kosten grundsätzlich zwei Varianten: Gebühren oder Beiträge.

Gebühren bedeutet, dass die Baukosten in den künftigen Wasserpreis eingerechnet werden. Beiträge heißt, die Haus- und Grundstücksbesitzer müssen einmal einen höheren Betrag zahlen. Die Gebühren steigen dafür aber nicht. Was das in Zahlen bedeutet, erklärte der Kommunalberater Heinrich Schulte, den die Gemeinde damit beauftragt hatte, verschiedene Modelle durchzurechnen.

Das Beitragsmodell

Würden die 750 000 Euro für den neuen Hochbehälter komplett über einmalige Beiträge auf die Haus- und Grundstücksbesitzer umgelegt, kämen bei einem durchschnittlich großen Anwesen 1780 Euro auf den Einzelnen zu. „Im ländlichen Bereich sind größere Grundstücke und Gebäude durchaus üblich“, sagte Schulte. Dann wären es etwa 2400 Euro. Die Beiträge wären bei maximal 3375 Euro gedeckelt.

Das Gebührenmodell

Derzeit bezahlen die Emtmannsberger 2,53 Euro für den Kubikmeter Wasser. Würde der Behälter vollständig über Gebühren finanziert, müsste der Wasserpreis auf 3,77 Euro steigen. Und das dauerhaft. Insgesamt verbrauchen die Emtmannsberger pro Jahr im Durchschnitt knapp 39 000 Kubikmeter Wasser. Bei einem Jahresverbrauch von 200 Kubikmetern pro Haushalt wären das pro Jahr 248 Euro Mehrkosten.

Der Kompromiss

Nach der Diskussion entschied sich der Gemeinderat für eine Mischung. Je zur Hälfte soll der Hochbehälter über Gebühren und Beiträge bezahlt werden. Dafür stimmten alle Fraktionen bis auf das Bürgerbündnis, das in der Diskussion eine Gebührenlösung zu favorisieren schien.

Bilder