Georginio Wijnaldum ist kein Fußball-Superstar, der das Rampenlicht sucht. Der 30-Jährige gilt vielmehr als ein zurückhaltender Charakter, der die große Bühne neidlos anderen überlässt. Dem Mittelfeldspieler, der mit dem FC Liverpool unter anderem die englische Meisterschaft und die Champions League gewann, wird auch ein feines Gespür für richtige Entscheidungen nachgesagt. Der Kapitän des niederländischen Nationalteams hat nun entschieden, im EM-Achtelfinale ein Zeichen zu setzen. Dieses wird am Sonntag (18 Uhr) in Budapest stattfinden und damit in dem Land, das Anlass gab für die Aufregungen um die Regenbogen-Kapitänsbinde des deutschen Nationaltorhüters Manuel Neuer und dem Uefa-Verbot, die Münchner Arena am Mittwoch in den Regenbogenfarben zu beleuchten – als Zeichen der Akzeptanz und Gleichberechtigung von Menschen, die sich nicht mit den traditionellen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. Wijnaldum wird eine spezielle OneLove-Kapitänsbinde tragen. Ein Symbol in einem Land, wo kürzlich ein Gesetz gegen „Werbung“ für Homosexualität verabschiedet wurde. Und ein Logo, das die Niederländer bereits öfter auf ihren Aufwärmshirts und Trikots platzierten. „Mit dem Tragen dieses Armbands wollen wir zeigen, dass wir für Inklusivität und Verbindung stehen“, sagt Wijnaldum. Und: „Wir hoffen, dass wir jeden unterstützen können, der sich irgendwo auf der Welt diskriminiert fühlt.“ Erst Neuer, jetzt Wijnaldum – und in jedem nächsten Spiel ein weiterer Kapitän mit aussagekräftiger Armbinde? Ein schöner Gedanke. pew