Wasserstoff sei eine Lösung für Lastwagen im Fernverkehr. Für das Klima rentiere sich ein E-Auto heute erst ab 80.000 Kilometern Fahrleistung, „mit Ökostrom- oder Atomstrom und Batteriefertigung in Europa jedoch schon ab 40.000 Kilometern“. Seine Prognose: „E-Autos für unter 40.000 Euro mit 400 Kilometer Reichweite werden den Durchbruch bringen.“
Allerdings werde der Aufbau von Ladesäulen der Flaschenhals sein in den nächsten Jahren. „Denn das Ladenetz wird nicht so schnell wachsen wie der Absatz der E-Autos“, sagte Jentzsch. Die Autobauer müssten diese Autos jetzt unbedingt verkaufen: „Der Hochlauf muss jetzt kommen! Nächstes Jahr dürfen die neuen Autos in der EU im Durchschnitt nur noch 95 Gramm CO2 ausstoßen, sonst wird‘s teuer für die Hersteller.“
Elmar Kades, Autoexperte der Unternehmensberatung Alix Partners, sagte: „2050 müssen wir klimaneutral sein. Das heißt neue Entwicklungen: Batterie, Wasserstoff und auch optimierte Verbrenner, eventuell mit synthetischen Kraftstoffen.“ Auf dem Land mache der Verbrenner auch 2040 Sinn. „Aber 2050 werden zwei von drei Autos auf der Straße elektrisch oder mit Wasserstoff fahren. Den Wandel muss man jetzt aktiv gestalten.“
Deloitte-Experte Schiller sieht die Branche in der Zwickmühle: „Die Autohersteller haben heute die Wahl, ob sie hohe CO2-Strafen an die EU zahlen oder E-Autos zu Preisen verkaufen, bei denen sie wenig bis nichts verdienen. E-Autos werden noch in den nächsten Jahren ein Zuschussgeschäft sein.“ Das ändere sich erst, wenn sie auf hohe Stückzahlen kommen.
Kades sagte: „Die Gewinne der Autohersteller geben weiter nach. Vor ihnen liegt eine Margenwüste.“ Investitionen stiegen, die Kosten sänken nur langsam. Aber wer es „durch die Wüste schafft, wird als Gewinner hervorgehen“.