Eisstadion Pegnitz Schrubben, schrauben, fliesen

Von Ralf Münch

PEGNITZ. Den Frühjahrsputz kennt jeder, zumindest die meisten. Manchmal muss es aber auch mal ein Winterputz sein. So wie im Pegnitzer Eisstadion. Momentan wird hier kräftig gewerkelt und saniert.

 
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Reinhold Raum ist einer davon. Mit einem Dampfstrahler spritzt er den Beton ab, auf dem bald Eis gemacht werden soll. 60 auf 30 Meter ist die Fläche groß. „Die Verschmutzungen vom vergangenen Jahr müssen wieder runter. Das Problem ist nämlich, dass der Schmutz wie eine Dämmung wirkt, er lässt die Kälte weniger gut durch. Es wäre dann viel schwieriger, vernünftiges Eis zu bekommen“, sagt er. Was er hier tut ist aber beileibe nicht alles. Denn insgesamt werden rund 120.000 Euro in die Hand genommen um das Eisstadion zu sanieren.

Leitungen werden freigelegt

„Es sind mehrere Dinge, die hier dringend gemacht werden müssen“, sagt Sebastian Poppek, Projektleiter der Firma GMF, die von der Stadt beauftragt ist, sich um die gesamte Freizeitanlage zu kümmern. Das fängt schon alleine in der Gästeduschkabine an. Mit einem Presslufthammer werden Fliesen entfernt und Leitungen freigelegt. Hier sollen neue Kunststoffleitungen reinkommen, samt neuer Mischbatterien. Der Boden muss neu gefliest werden und die Abläufe werden erneuert. Denn bei Spielen war der Raum immer zwei bis vier Zentimeter geflutet, weil das Wasser nicht mehr abfließen konnte. „Das machen wir aber nur in der Gästekabine. Die Kabine der Heimmannschaft wird irgendwann auch noch saniert werden. Aber hier wurde in der Vergangenheit immer mal wieder etwas gemacht. Die Probleme sind nicht so stark. Die ist besser in Schuss“, erklärt Poppek. Alleine hier belaufen sich die Kosten auf etwa 18.000 Euro.

Neuer Bandenschutz

Im Investitionspool ist auch die komplette Erneuerung der Bande mit einem Volumen von 20.000 Euro inbegriffen. Hier wird der Handlauf erneuert sowie der Bandenschutz. Diese Maßnahme sei notwendig geworden, weil die Spaltmaße bei den einzelnen Elementen, bei denen Firmen für sich werben, einfach nicht mehr gestimmt hätten. Wegen den Kanten der Bandenwerbung würde für die Spieler ein Verletzungsrisiko bestehen. Poppek: „So wie das damals gemacht wurde, würde das heutzutage sowieso niemand mehr machen, weil die Schilder auch nicht durchgängig angebracht sind. Und außerdem ist das Plastik mit der Zeit auch brüchig geworden.“ Der EVP beteiligt sich an der Maßnahme mit 7000 Euro für die Bandenwerbung.

Flammhemmende Ausführung

Auch die Puckfangnetze im gesamten Stadionbereich werden erneuert. Laut Versammlungsstättenverordnung müssen die in einer flammhemmenden Ausführung sein – es gibt ja immer mal Besucher mit Bengalis in der Hand.

Eine weitere Investition dürfte besonders die Schlittschuhfahrer freuen, die sich zu heißer Musik auf dem kalten Untergrund bewegen wollen: Auch die Musik- und Lichtanlage wird erneuert. Wenn man sich die Lichter anschaut, dann ist das auch dringend notwendig. Denn von den Farbfolien ist nicht mehr viel übrig. Was allerdings noch warten muss, sind die Oberlichter. Die Kosten dafür sind zwar schon im Investitionsplan eingerechnet, aber: „Wir haben das jetzt bis auf das Ende der Saison 2018/2019 zurückgestellt. Es geht darum, dass wir die Anlage auf LED umstellen wollen. Deshalb haben wir einen Antrag auf Förderung bei der Landesregierung gestellt.“

Elektronik wird ausgetauscht

Den größten Brocken der Ausgaben mit 32.000 Euro macht aber die Elektronik. Die Schaltschränke werden komplett ausgetauscht, eine neue Elektronik muss her. Und außerdem: Die Räume, in denen die Kompressoren zur Eisbereitung und die Schaltschränke stehen, sind zwar mit einer Wand abgetrennt, allerdings sind die beiden Böden miteinander verbunden. Da von den Kompressoren immer mal ein wenig Öl austritt, fließt dieses dann auch in den Elektronikraum. „Das wurde in der Vergangenheit einfach mit Ölbinder gebunden. Allerdings liegen da eben die ganzen Kabel am Boden. Da kommt jetzt eine Ölsperre rein. Ein TÜV-Gutachten hatte ergeben, dass der jetzige Zustand nicht geht“, sagt Poppek und zeigt auf die Kabel.

Die letzte umfangreiche Sanierung des Eisstadions fand zwischen 2007 und 2008 statt. Damals wurde noch wesentlich mehr Geld in die Hand genommen: rund 550.000 Euro. Damals wurden umfangreiche Betonsanierungsmaßnahmen durchgeführt. Außerdem wurde in die Eisaufbereitungsmaschine sowie in die Zuleitungen investiert.

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